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Rückblickend könnte man es fast einen Fehler
nennen. Wir sind seinerzeit von Lee Bay zur Maori Beach und zurück
gewandert, und wollten dies Strecke nicht noch einmal bewältigen. Wenn wir
nur gewusst hätten..... Wie auch immer, die Entscheidung war gefällt. Wir
würden das Wasser Taxi bis Port William nehmen, von dort zur Maori Beach
und zurück spazieren und dann mit dem Wasser Taxi wieder heimfahren nach
Halfmoon Bay.
Es war ein wunderbarer Tag. Kein Wölklein war zu sehen. Der Himmel war so
dunkelblau, wie er bei uns in Europa nur noch an wenigen Tagen, und auch
dann nur in der reinen Bergluft ist.
Port William liegt am malerischen Magnetic Beach an dem einst ein wenig
Gold gefunden wurde. Port William ist voll von Geschichte über die ersten
Siedler, Walfänger, und Sägereien. Hier entstand im Jahre 1867 der erste
Polizeiposten auf der Insel und auch der erste Zollbeamter waltete hier
seines Amts. Es sind nicht mehr viele Überreste aus jener Zeit zu sehen.
Also starteten wir unsere kleine Wanderung und stolperten gleich über ein
gut eingerichtetes, weitläufiges Jäger Camp. Das Camp war komplett mit Bar
(Bier und Gin), Pariermesser, Schlachttisch, Campingstühlen, Küche und
anderen Notwendigkeiten für das Leben im Busch eingerichtet. Nach einer
kurzen Inspektion zogen wir weiter und traten sogleich, saubere Schuhe
zuerst, in ein Sumpfloch. Mach nichts, der Weg wurde wieder etwas besser.
Trotz Ebbe trauten wir uns nicht den Strand entlang zu gehen, weil wir
nicht wussten, wie weit wir später wieder auf den Weg zurück klettern
müssten. Also blieben wir auf dem Pfad, rauf und runter. Nach einer Weile
kamen wir zur Stelle wo der Strandweg und unserer sich ganz unten wieder
vereinten. Jetzt war es zu spät für den Strand.
Die Karte zeigte eine kleine Strecke durch den Busch die dann gleich zum
Maori Beach führte. So weit so gut, wir wanderten weiter. Aber es wurde
steiler und steiler, wir kamen höher und höher. Besonders die
Treppenstufen, des mittlerweile immer schlechter werdenden Pfades schienen
exponentiell immer höher zu werden, proportional mit dem Kürzer-Werden
meiner Beine. Die Sumpflöcher schienen sich zu vermehren wie die
Karnickel. Kurz und gut, es wurde immer mühsamer und wir hatten noch nicht
einmal die Hälfte des Hinweges geschafft. Ein Apfel gab mir wieder etwas
Energie zurück und wir nahmen die nächste happige Steigung und natürlich
den nachfolgenden Abstieg unter die Füsse. Was hinaufgeht, kommt auch
wieder hinunter und umgekehrt. Die Ausblicke in die Buchten waren
hinreissend. Nun, nach einer Weile erreichten wir die wörtlich
atemberaubende Hängebrücke die hinunter zu Maori Beach führt. Welche
Erleichterung wieder gerade aufrecht auf zwei Beinen zu gehen, wofür
unsere Spezies geschaffen wurde und nicht auf allen Vieren.
Wir schauten uns die Überreste der alten Sägerei an, ein grosser
verrosteter Boiler und weitere metallene Überbleibsel aus der
Industrialisierung vor 150 Jahren. Dann endlich machten wir Mittagspause.
Während der Rast nahmen wir die Karte etwas genauer unter die Lupe. Wir
hätten das schon lange tun sollen. Es war zwar nur eine Kleinigkeiten und
die übersieht man leicht, wenn man keine Brille auf hat. Es wurde nun
sichtbar, dass die feinen kleinen Linien auf der Karte zweimal eine
Höhendifferenz von 100 m auf kürzester Distanz aufzeigten. Die meisten von
uns wissen, dass man das nicht auf die leichte Schulter nehmen kann. Aber
jetzt war es zu spät, wir konnten nicht mehr den einfachen weg nach Lee
Bay nehmen, Nein wir mussten ja zurück, das Wasser Taxi erwartete uns
gegen Abend in Port William.
Das wunderbare, heisse und durstige Sommerwetter hielt an. Ihr ahnt es,
wir mussten unser Wasser rationieren, damit wir auch den Heimweg schaffen
würden. Ich will Euch jetzt nicht mit den Details über unseren erneuten
Kampf auf dem Rückweg mit dem Schlamm und den Stufen die für Riesen
gemacht wurden, langweilen. Das Einzige was mich nun noch vorwärts trieb,
war die Aussicht, dass bei unserer hoffentlichen Rückkehr die Bar im
Hunter Camp geöffnet sein, und ein Gin Tonic mit Eis bereit stehen würde.
Logischerweise passt es zum Ganzen, dass die Flut nun den Strand
vollständig bedeckte und wir den Strandpfad nicht mehr nehmen konnten,
obwohl wir das mittlerweile stark ersehnt hatten.
Was soll ich sagen, wir haben es geschafft, knapp. Die Jäger waren noch
nicht zurück, also gab es keinen Gin Tonic. Dafür musste der Wassertank
bei der DoC Hütte seine nassen Schätze hergeben. Wir haben den Hüttenwart,
Frank, getroffen.
Was für eine Überraschung, er und seine Frau Esther sind vor zwei Jahren
aus der Schweiz nach Neuseeland ausgewandert. Zufälle gibt’s, Frank und
Esther kamen gerade von Mason Bay, wo sie Mandy, die Hüttenwartin mit dem
Nahrungsmittel Problem, abgelöst hatten.
Ihr habt es längst bemerkt, es war wieder ein wunderbarer Tag auf dem
bezaubernden Stewart Island und wir haben jede Minute davon genossen.
Port William
In hindsight, I think we made a mistake. We had walked from Lee Bay to
Maori Beach and back earlier and thought we would not like to do this
stretch for a third time. Little did we know…Anyhow, the decision was made,
we would take the Water Taxi up to Port William, walk to Maori Beach and
back and then take the Water Taxi back to Halfmoon Bay.
It was a gorgeous day. Not a cloud in sight, the sky was as blue as you
could ever get it, just like when you are in Europe high up on a Mountain
on a crisp summer day.
Port William lies on beautiful Magnetic beach where once gold was
discovered in small quantities. Port William is full of history of early
settlers, whalers, and even had the fist Police Station on Stewart Island
in 1867 and a customs Office. Not much is left to this date.
We started walking and stumbled over a large hunters camp, complete with
Bar (beer and Gin), paring knifes, easy chairs and other amenities of bush
life. After a little inspection tour, we continued and plunged, clean
shoes first, into the mud. No matter, the track got better. Despite being
low tide, we did not trust the beach to go all the way to an easy entry to
the track again, so we followed the trodden track, up and down. After a
while, we did see the beach track coming up, but by then it was too late
to take it.
The map just showed a short distance through the bush and then onto Maori
Beach. Fair enough, on we walked. But it got steeper and steeper and
higher and higher. Specially the steps of the, by now derelict track,
seemed to grow exponentially in height proportionate to the shortening of
my legs, while the mud portions grew in leaps and bounds. In short, it got
very tiring and we did not even have made half of one way. An apple
resurrected some of my pluck and with renewed vigour I tackled the next
giant incline and the following decline of course. What goes up, must come
down and vice versa. The spectacular views into the bays were stunning.
Well, finally we did reach the literally breathtaking swinging bridge
which brought us down to Maori Beach. Joy, to be able to walk upright on
level ground again, as befits a species which was designed to walk on two
legs and not on all fours.
We visited the old sawmill site with its large rusted boiler and other
remnants from a far away time, and then blissfully had lunch. During our
rest we consulted the map a bit more meticulous. We should have done that
earlier. We just had overlooked a tiny little detail, it can happen, if
you don’t wear your glasses when you read the Map. Careful scrutiny showed,
that the tiny lines on the map which we crossed meant that we had climbed
up twice over 100 m on a short distance, and most of us know that this
should not have been taken lightly. But of course, now it was too late to
take the easy way out and go forward, because back in Port William the
Water Taxi would be waiting in the evening.
The weather was still gorgeous and therefore rather hot and thirsty. You
see it coming, we had to ration the water to be able to make it back. I
will not bore you with the renewed struggle over the mud holes and steps
made for giants on the way back. The one thing which kept me going, was
the possibility, that the bar at the hunter camp would be open and serving
gin tonics, by the time we would hopefully reach it. It logically follows,
that the tide was up now, so we could not take the beach track, despite
our wanting it very much meanwhile.
What shall I say? We made it back, just. The hunters were not back in camp
yet, so not gin tonic, but at the DoC hut the water tank beckoned
invitingly and so we were saved once more to tell the tale. We met the hut
warden and, what a surprise, Frank and Esther were Swiss, who emigrated to
New Zealand two years ago. They just came back from a stint as wardens
from Mason Bay, where, what a coincidence, they were the successors of the
legendary Mandy of the lost food.
You can tell, it was it was another wonderful day on Stewart Island and we
thoroughly enjoyed every minute of it. |