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Etwas Luxus muss sein. Als ich das erste Mal
eine Paua sah, dachte ich an Opal, Pfauenfedern oder Regenbogen. Von
aussen sehen dieses Meerestiere völlig unscheinbar aus. Die Muscheln die
man am Strand findet sind aussen sandfarben und dadurch gut getarnt. Erst
wenn sie umgedreht werden und die Innenseite preisgeben erscheinen die
schimmernden und leuchtenden Farben. Je nach Art strahlen sie zartrosa wie
feinstes Perlmutter, farngrün oder orange wie Pingao Gras und Neuseeland
Farn. Am spektakulärsten jedoch sind die starken himmelblau, morgenrot,
abendviolett, lavendellila und meergrün schillernden Muscheln mit dem
geheimnisvollen Namen Haliotis Iris, der lateinische Name dieser Paua
erinnert an alle vorkommenden Augenfarben. Das sind die richtigen
Neuseeland Paua.
Wie viele andere Meeresbewohner fressen Paua Unmengen an Kelp, eine Art
Seetang. In einer Woche verschlingen sie etwa einmal ihr Körpergewicht.
Man erzählte uns, dass eine dieser Wasserpflanzen zu den am schnellsten
wachsenden Pflanzen der Welt gehört. Sie kann 50 bis 60 cm in einem Tag
wachsen. Pauas weiden am liebsten nachts und kehren dann im Morgengrauen
wieder an ihren Stammplatz zurück. Sie können bis zu 80 cm in der Minute
sprinten und schnelle 180 Grad Kehrtwendungen vollbringen. Ausgewachsen
werden sie bis 16 cm gross.
Pauas sind Meeresschnecken welche in verschiedenen Ländern am Pazifik als
Delikatesse gelten. Die Tiere werden dann meist Abalone genannt. Wie eine
Muschel aus dem Pazifikraum einen italienisch klingenden Namen bekam,
konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Besonders in Japan, aber auch
Amerika ist Abalone eine sehr gesuchte Spezialität. Wir haben uns sagen
lassen, dass das schwarze gummiartige Fleisch in etwa
wie Tintentisch
schmeckt. Wir konnten der Versuchung widerstehen und haben uns lieber der
wunderbaren Behausung dieser Meeresschnecke zugewandt.
Auf Stewart Island werden Pauas zu verschiedenen Zwecken gezüchtet. Zum
einen werden sie bis zur mittleren Grösse in mit Meerwasser gefüllten
Tanks aufgezogen. Die zweite Hälfte ihres Lebens verbringen sie in
Muschelfarmen im Meer. Ausgewachsen werden die Tiere dann essfertig
verarbeitet und für etwa 120 Neuseeland $ pro kg an die Endverbraucher
verkauft.
Wer nun glaubt, schnell ein kleines Vermögen machen zu können, soll
schnell umdenken und besser ins Kasino gehen. Paua sind nämlich geschützt.
Sie dürfen nicht mit Taucherflaschen, sondern nur mit Schnorchel gefangen
werden und müssen eine gewisse Grösse haben. Dazu kommen noch einige
weitere Vorschriften, wie: Nur eine bestimmte Anzahl Abalone darf pro
Person genommen werden. Das Fleisch darf erst über der mittleren
Flutwassermarke von der Schale getrennt werden. Wer mit Abalone und
Taucherausrüstung im Boot oder im Auto angetroffen wird, muss schwere
Bussen zahlen. Im Extremfall wurde sogar schon ein Einwohner gezwungen die
Insel zu verlassen. Professionelle Paua-Taucher lassen die Verarbeitung
des Fleisches von einem anerkannten Verarbeitungsunternehmen vornehmen und
bekommen dann die Schalen für ihre eigenen Vermarktung zurück.
Mehr interessiert hat uns jedoch der zweite Zweck. Ron Dennis hat uns in
sein Allerheiligstes geführt. Die Firma Abalone Partners züchten Paua
Perlen in der Halfmoonbay. Die Tiere werden im Alter von etwas 2 Jahren
von Schnorcheltauchern vom Felsen genommen und ins Meerwasserbassins
gebracht. Dort wird ihnen unter Narkose ein kleiner Kunststoffkern
eingesetzt. Das ist ein sehr heikles Unternehmen, da die Paua Bluter sind,
ihr Blut gerinnt nicht, und nicht verletzt werden dürfen. Nach einiger
Zeit setzt die Paua über den Kern ihre irisierenden Ablagerungen ab et
voilà, eine Perle ist geboren. Das stimmt nicht ganz, denn es ist nur eine
Halbperle, eine Mabé Perle. Der untere Teil ist gerade. Je nach Dauer und
Fütterung werden die Perlen höher oder flacher. Nach der Ernte werden die
Perlen nach ihrem Luster, der Farbe und der Grösse sortiert; bereit um zu
Schmuckstücken verarbeitet zu werden. Schöne Paua Perlen können schnell
einige hundert bis zehntausend Dollars wert sein.
Abalone Partners bauen zur Zeit ihre Räumlichkeiten aus und planen neben
der Zucht ein Restaurant. Im Bau befindet sich ein Aquarium mit lokalen
Meeresbewohnern.
Schmuckstücke wurden in der
L’Oreal New Zealand Fashion Week – The Jewellery Exhibit ausgestellt.
Paua - Opal of
the seas
A bit of luxury is very welcome. When I first saw Paua I was strongly
reminded of Opals, Peacock feathers and rainbows. From the outside a Paua
is completely uninteresting. It has the colour of the sand on which I
found some. Only if you turn them over, do they reveal their wonderful
iridescent colours. Depending on the kind, they shimmer in Fern green and
Pingao orange, or in pale silvery pink like finest mother of pearl. The
most spectacular however, are the ones with the enigmatic name Haliotis
Iris which gleam sky blue, sea green, lavender lilac, or evening purple.
The Latin name refers to the many colours of the human eye. These are the
true New Zealand Paua.
As many other sea creatures, Paua like to eat kelp. In a week they about
once their body weight. We have been told, that one of the kelps is the
fastest growing plant on earth. It can grow up to 50 or 60 cm a day. Paua
like to graze during the night. They always come back to their home place
towards morning. In between they speed up to 80 cm a minute and make quick
180-degree turns. They grow up to 16 cm wide.
Paua are sea snails which are considered a treat and speciality in many
countries around the Pacific Ocean, mostly in Japan, but also in the US.
They are then called Abalone. How an animal from the Pacific can get an
Italian sounding name, beats me. We have been told, that the black,
rubbery meat tastes somewhat like calamari, but have not put it to the
test. We much turned towards the wonderful house of this sea animal.
On Stewart Island Paua are grown for several reasons. One is to rear them
from spawn and then sell them half grown to finishing companies, which
grow them to maturity in the sea and then harvest them. The meat is then
sold at about NZD 120 per kg to the end user, mostly abroad.
If some you now think they cant get rich in no time, think again and
better visit a Casino. Pauas are a protected species. Divers cannot use
oxygen tanks, but only snorkel gear. Paua have to have a certain size and
only a limited amount per person can be taken. There are other rules like:
The animal can only be shucked above the median high tide watermark. If
someone is caught with abalone and oxygen tanks in his boat or car, he is
heavily fined. There even has been a case where a resident was forced to
leave the Island. Professional divers give the Paua to certified
processing plants for the processing of the meat and then get the shells
back for their own use.
We were more interested in the second reason for growing Paua here. Ron
Dennis led us into his well secluded kingdom. Abalone Partners grow Paua
Pearls here in Halfmoon Bay. The animals are taken from the rocks by
snorklers when they are about 2 years old and then brought into the
seawater tanks. There they are anaesthetized and then inserted a little
artificial knob. This is very delicate, because Paua
are haemophiliacs and
cannot survive even the slightest cut during the process, because they
would bleed to death. The Paua puts some layers of colourful sediment over
the plastic knob, et voilà, a pearl is born. Well, not quite, because it
is only a half or mabé pearl. The bottom half is flat. Depending on the
time and the kelp they are fed, the pearl gets bigger or more lustrous.
The pears then get sorted according to quality, size, lustre and colour
and go to the jewellers to adorn someone like you or me! Good Paua Pearls
have fetched several hundreds or up to tens of thousands of dollars.
Abalone Partners are planning to open a restaurant and a Sea Aquarium with
local sea life on their premises in the near future.
Pictures of Jewellery which has been shown at L’Oreal New Zealand Fashion
Week – The Jewellery Exhibit
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