Waitangi Day

06.02.03   (Fotos + english)

Waitangi Day, der Nationalfeiertag von Neuseeland, erinnert and den Vertrag von Waitangi der zwischen den Engländern und den Maori am 6.1.1840 geschlossen wurde. Dieser Vertrag bestimmt die Verfassung von Neuseeland und ist nicht unumstritten, aber davon ein ander mal. Der Nationalfeiertag wird überall etwas anders gefeiert. Manchmal werden Reden gehalten, man trifft sich beim Bar-B-Que oder macht einen Ausflug ins Grüne, aber immer sind Stubbies dabei. Diese können Speights oder Steinlager heissen und kommen aus der Familie der neuseeländischen Biere.

Auf Stewart Island wird eine ganz spezielle Tradition gepflegt. Nur für diesen einen Tag wird an bester Lage oberhalb des Ortes Oban ein Rugbyfeld gepflegt. Jedes Jahr einmal wollen es die Einwohner wissen. Es spielen immer Maori gegen Pakeha (die Weissen). Das wäre ja an sich politisch völlig unkorrekt, ist hier aber allen egal; weil niemand es so genau nimmt, und es allen Spass macht. Die Einwohner von Stuart Island sind durch Heirat so durchmischt, dass eh kaum jemand eindeutig der einen
oder anderen Seite angehört. Regeln werden auch dementsprechend angepasst. Anstatt 13 oder 15 Spieler pro Mannschaft auf dem Feld, waren es heuer nur je 10. Dafür wird mit viel Einsatz und Herz gespielt. Das Alter der Spieler variiert zwischen 16 und 45 dieses Jahr. Das Feld wurde vor dem Spiel vorschriftsmässig gemäht. Vom Zusammenrechen hat niemand etwas gesagt. So ist der Boden auch weicher für die verschiedenen Spieler die in Socken oder Barfuss spielen.

Unterdessen vergnügen sich die Kinder am nahen Waldrand mit Schlitteln. Niemand regt sich auf, dass auf dem abgerutschten Steilhang eine halbe Plastiktonne als Schlitten verwendet wird und die Kinder bei der Landung unsanft ins Gebüsch purzeln.

Nach vollem Körper und Lungeneinsatz, von Spielern und Zuschauern, und 1 Stunde Spielzeit, standen die Maoris mit 20 zu 16 als Sieger da. Auf 11 Spiele und ebenso viele Jahre haben die Maori 6 mal, die Pakehas 5 mal gewonnen. Diese erstaunliche Ausgeglichenheit kommt denn auch nicht zufällig zu Stande. Ein Gespräch mit dem professionellen Unparteiischen brachte das Geheimrezept zu Tage. Nach dem ersten Viertel werden der sehr viel schwächeren Seite, je nach Bedarf, einige der starken Spieler der anderen Seite zugewiesen, damit die Spannung erhalten bleibt. Für Zuschauer ist sowieso nicht ganz ersichtlich, wer für welche Mannschaft spielt. Als erschwerend wirkt, dass die Tricots individuell gewählt sind und einige mit Klebeband aufgeleimte Spieler-Nummern sich bald ablösen oder ganze T-Shirts im Tackle vernichtet werden.

Was soll’s, es hat Spass gemacht und spätestens am Grill mit den etwas gewöhnungsbedürftigen Würstchen und einem Stubby in der Hand sind Sieg oder Niederlage egal. Endlich gehört die Wiese für ein Jahr wieder den Kindern und Hunden.
 

Waitangi Day
Waitangi Day, the national day of the New Zealanders, goes back to February 6, 1840 when the treaty of Waitangi was signed. The treaty between the British Crown and the Maoris is not undisputed. It gives
the basis to the governing laws of New Zealand. The National day gets celebrated differently all over the Islands. There are speeches to listen to, some people go to B-B-Qs or make an outing into the green. All of the festivities however, are connected with the little stubbies, named Speights, Steinlager or another of the famous New Zealand beers.

On Stewart Island there is a very special tradition. The Stewart Islanders maintain a Rugby field above Oban just for this one day of the year. They hold a match between Maoris and Pakehas (white men). Now this in itself would be highly politically incorrect, however, nobody cares. First of all most Stewart Islanders are connected with each other through intermarriages and it would be difficult to really assign people to the different sides. Second of all, that match is a lot of fun and that is what counts. The rules of the game are adjusted to reality. Instead of having 13 to 15 people on each team, the number was reduced to 10 each this year. The players range from 16 to 45 years of age and play with a lot of heart. The field was mowed according to regulations; nobody mentioned the cleaning away of the cut grass though. Anyway, it was softer on the feet of those players who run in their stockings or with bare feet.

Meanwhile the kids have discovered
a nearby steep slope on which they start sleighing. Nobody gets upset when they use an old plastic tub to schuss downhill and get unloaded rather roughly into the shrubs at the bottom.

After a lot of running and screaming, the former of the players, the latter by the spectators, the game ended 20 to 16 for the Maoris. The score during the recent past was almost even, 6 times the Maoris won, 5 times the Pakeha. This astonishing fact raises some questions, into which the professional umpire sheds some light. If it becomes blatantly evident during the first quarter that one team is outstandingly stronger than the other, the weaker team will get some of the stronger teams players. Thus the suspense remains intact until the very end. For the spectators it is anyway very hard to distinguish who plays for which team. Everyone has his individual jersey and some glued on handmade numbers on the back of the players become quickly unstuck. Sometimes whole jerseys get destroyed in a tackle.

What the heck…. Everyone had fun. Latest at the grill, which held interesting sausages, and with a cold beer in hand, nobody cared any longer on who had won or lost. Finally the field belongs again to the children and dogs for another year