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WINTER  2008/09

 
TEIL II    (english Text at the end of german text)

Porto, die heimliche Hauptstadt von Portugal, hat Vieles zu bieten. Eine kleine Flussrundfahrt auf dem Douro führt uns unter 7 Brücken durch. Einige sind wahre Meisterwerke der Ingenieurskunst und bald 200 Jahre alt. Speziell ist die Eisenkonstruktion, die entfernt an den Eiffelturm erinnert und auf der unteren Ebene eine Fahrbahn für Autos, auf der viel weiter oben liegenden Ebene eine Fahrbahn für die Eisenbahn aufweist. Sie hat seinerzeit eine noch ältere Hängebrücke ersetzt, die alten Pfeiler sind noch immer sichtbar. Vorbei an den kühlen Lagerhäuser der grossen Portweinhäuser tuckern wir in Richtung Delta und Meer. Die Jugendstilhäuser am Ufer gehören zu einem ehemals feudalen Sommerbadeort wo sich Künstler und wohlhabende Städter im 19. Jahrhundert erfrischten. Der Douro war schon seit dem 13. Jahrhundert Transportweg für allerlei Güter. Vorab jedoch für die Weinproduktion aus dem Landesinneren nach Porto. Dort wurden die Weine veredelt und gelagert, bis sie meist nach England verschifft wurden.
Wir suchen nach etwas Literatur über dieses Gebiet und kommen in einen ganz speziellen Bücherladen. Der Livraria Lello. Sie wurde 1906 in einem Art Nouveau Haus in neutgotischem Stil eingerichtet. Beim Eintreten wähnt man sich in einer gotischen Kirche. Reich geschnitzte Spitzbogen umgeben die tausende von Büchern im Erdgeschoss. Mitten drin lockt eine geschwungene rote Treppe in die erste Etage. Diese Treppe war die erste zementierte Treppe in Portugal, sie steht heute noch. Hoch oben ziert ein grosses farbig gemaltes Fenster im Art Deco Stil die mit Rosetten verzierte Decke. Nur ein zögerliches Berühren der Schnitzereien mit der Hand entlarvt das vermeintliche Holz als Gipsguss der geschickt mit Farbe als Holz getarnt wurde. Wir werden fündig und kaufen ein Buch über die portugiesische Küche. Seither haben wir schon viele der leckeren Rezepte angewendet.

Lissabon
Langsam wird es Zeit nach Lissabon zu fahren, wir erwarten dort Magi und Paul mit ihrem umgebauten alten Saurer Postauto und Irma und Chrigel mit ihrem welterfahrenen Landcruiser. Wir sind in Belem, einem Vorot von Lissabon und besuchen das Maritime Museum, als wir das erste Telephon von Magi erhalten. Sie haben die Ausfahrt zum Camping verpasst und sind jetzt irgendwo in der Pampa. Ich gebe ihnen einige Hinweise und wir schauen uns weiter in Belem um. Hier steht das grosse Denkmal für Heinrich den Seefahrer, der im 15. Jahrhundert die internationale Seefahrt möglich machte. Schon kommt ein weiterer Anruf, jetzt sind Paul und Magi irgendwo in den Schluchten der Vorstädte Lissabons verschwunden. Ich glaube es ist am besten, wenn wir uns hier in Belem treffen, hier hat es grosse Parkplätze und dann können wir zusammen zum Camping fahren. Schon nach wenigen Minuten, sehen wir das grosse gelbe Postauto das auf den Parkplatz vor dem Kloster San Jeronimo einkurvt. Es ist ja nicht zu übersehen und hebt sich farblich schön von der weissen, reich geschnitzten Fassade des Klosters ab. Wir haben genug gesehen und gehen an Bord, just als ein Portugiese ungläubig neben dem Fahrerfenster steht und wissen will, ob das Postauto den ganzen Weg von der Schweiz hierher geschafft hat. Hat es. Nun fahren wir auf dem direkten Weg zum Parque Monsanto und dem Campingplatz. Am nächsten Tag schaffen es auch Irma und Chrigel. Nach einer ruhigen Nacht nehmen wir ein Tagesticket und suchen Lissabon heim. Zuerst fahren wir mit den museumsreifen Trams auf abenteuerlich gekurvten engen Strässchen durch die Altstadt Alfama. Dann nehmen wir einen Bus, der sich, seit dem letzten Mal als wir hier waren, sehr verkleinert hat, auf Kopfsteinpflaster zum Schloss hinauf. Die Aussicht wäre super, aber der Eintrittspreis von € 5 war ebenso steil, wie die Anfahrt. Wir entschliessen uns lieber mit dem Jugendstillift auf den Justaturm zu fahren, und von da auf die Altstadt hinunter zu schauen. Der Torre de Santa Justa wird immer wieder mit dem Eiffelturm verglichen, nicht zu Unrecht. Der mit viel Holz und glänzendem Messing ausgestattete Lift führt auf eine Plattform hoch über Lissabon. Eine schmale gusseiserne Wendeltreppe führt im Einbahnsystem zur Aussichtsplattform. Von da aus bewundern wir die einfallsreiche Weihnachtsbeleuchtung von Lissabon. Direkt unter uns glitzern silberne, leuchtende, filigrane Schneesterne. Es sieht aus wie aus wie wenn tausenden von Svarovski-Kristallen sich zu einem Märchenbild zusammengesetzt hätten. Das wäre doch eine Idee für die Bahnhofstrasse in Zürich. Nach dem Abstieg über die zweite Wendeltreppe sind wir auf Höhe des Barrio Alto, der höher gelegenen Altstadt. Wir suchen ein Fado Lokal wo wir gut Essen und dazu echten Fado geniessen können. Ich mache mich auf die Suche und werde von einem äusserst netten Coiffeur unter viel Wimpern klimpern bestens beraten. Er schickt uns wieder hinunter zur Alfama. Dort werden wir fündig und vom Besitzer persönlich ins Lokal geleitet. Er hat in seiner Jugend in der Schweiz und in Holland gearbeitet und ist nun wieder zurück in seiner Heimat in der Altstadt von Lissabon. Er weist uns einen Tisch genau unter dem vielfarbigen Kronleuchter an. Das Essen ist vorzüglich und die Fado Sängerinnen ebenso. Fado hat eine uralte Tradition. Die Melodien sind manchmal melancholisch, können aber auch lebhaft und lustig tönen. Als Text dienen meist Gedichte die das Leben beschreiben, Liebe, Leid, Freude, Tod, Seefahrt und Lokalpatriotisches. Es zeigt das portugiesische Leben in allen Facetten. Die Sänger haben meist einen Schal um den Hals, die Sängerinnen immer ein schön besticktes Dreiecktuch um die Schultern. Begleitet werden sie von einer klassischen Gitarre und einer spanischen Gitarre, die zwölf Saiten hat, rund ist, aber nicht bauchig wie eine Laute. Am Ende des Halses hat sie entweder eine tränenförmige Verzierung, dann kommt sie aus Coimbra, oder eine Schnecke, dann kommt sie aus Lissabon. Ebenso wie die portugiesische Gitarre unterscheiden sich die Lieder von Region zu Region. In Lissabon sind sie meist fröhlicher als in Porto. Die Gitarrenspieler sind grosse Virtuosen ihrer Instrumente und haben auch Solopartien zwischen den Liedern. Sie entlocken ihren Instrumenten Töne, als wäre ein ganzes Orchester im Raum. Manchmal tönen sie wie österreichische Zittern, dann wieder eher wie Dudelsack und wiedermal wie wenn eine Flöte dabei wäre. Mir hat es diese Musik angetan. Wir haben einen Fado Radiosender gefunden und hören die Besten der Besten im Wohnwagen.
Nach dem Dessert sind wir Richtung Untergrundbahn aufgebrochen. Der übliche Bus zum Camping verkehrt nachts nicht und so lernen wir die super moderne Metro und danach noch einen Nachtbus kennen. Alles inbegriffen im Tagesticket und ohne Probleme.

Sagres Kulinarisches
Das Wetter dieses Jahr ist ausser Rand und Band. Von den letzten Jahren her haben wir einige wenige Tagen Regen, etwas Bewölkung, ab und an mal einige kühle Wind erwartet, aber der grosse Rest der Zeit war doch Töffwetter. Dieses Jahr ist es eher umgekehrt, also halten sich unsere Ausflüge auch in Grenzen und wir wenden uns inneren Werten zu. Zum Beispiel den Kulinarischen. Auf einem Spaziergang durch den Campingplatz in Sagres am Ende der, bis 1430, bekannten westlichen Welt, entdecken wir braune, grosshütige Pilze. Zuerst nur einige wenige, die werden gleich von Chrigel gepflückt. Er kennt sich etwas aus und deklariert sie als essbare Röhrlinge. Wir bitten ihn, die Pilze doch am Tag zu essen, damit wir notfalls sofort das Krankenhaus und den Rettungsdienst anrufen können. In der Nacht ist das doch eher beschwerlich. Er kocht sie zum Frühstück mit Rührei und wir warten gespannt. Nach einer Stunde gehe ich mal etwas vorfühlen, Irma ist immer noch ok, Chrigel ist auf der Toilette. Ich lungere noch etwas herum, damit ich ihn auf dem Rückweg abfangen und sein Befinden abklären kann. Er kommt mir etwas blass vor, aber er führt das auf die wenige Sonne zurück die wir bis jetzt hatten. Als nach zwei Stunden beide immer noch purlimunter sind, wagen wir uns auf eine kleine Ausfahrt zum Fischerhafen. Wohlgemerkt, immer noch im Bereich der Zivilisation, man weiss ja nie. Bis am Abend sind Beide noch am Leben und wir wenden uns wieder anderen Sensationen zu.


Chrigels Beispiel hat Schule gemacht. Der Camping liegt mitten in einem wunderbaren Naturpark. Der Boden ist sandig, und ganz leicht hügelig. Darauf wachsen jede Menge Büsche. Wir sehen Rosmarin, Ginster, Hundsrosen, Büsche mit Stacheln, solche mit blauen Blüten, solche mit winzigen weissen Blüten, solche mit kleinen bläulichen Blättern, oder aber mit grossen fleischigen grünen Blättern, Thymian, dazwischen Wachholder und Lavendel. Ganz unscheinbar aber nicht zu übersehen sind die kleinen smaragdgrünen Blätter vom Aaronstab, der auch schon seine ersten dunkeln Blüten zeigt. Wir sind aber in eigener Mission unterwegs. Wir wollen unser Nachtessen sammeln. Kniehohe, stachelige Büsche ziehen mich magisch an. Ich möchte ihnen frischen, wilden Spargel entreissen. Die Büsche wehren sich mit all ihren Dornen. Es gelingt mir eine Handvoll des köstlichen Gemüses zu ergattern, aber auf Kosten einer Vielzahl blutender Kratzer. Einige davon werde ich noch Wochen später sehen. Wir wenden uns einfacher zu pflückenden Delikatessen zu. Zuerst sehen wir sie spärlich im hellen Sand, dann unter den Pinien immer mehr. Wir kommen fast in einen Pflückrausch. Pilze, Röhrlinge, von bester Qualität und in enormen Mengen. Die Portugiesen sind kein Pilzvolk. Am Radio offerieren sie jetzt Informationskurse, damit die Leute sich mit dem Gedanken, Pilze zu sammeln und zu essen, anfreunden können. Uns muss man nicht zweimal heissen. Beat bringt sie mit vollen Händen und ich putze den gröbsten Dreck mit einem Messer gleich hier ab. Schon machen wir mit einer Eigenart des Pilzes Bekanntschaft. Der Hut ist sehr klebrig. Wir nehmen noch etwas Rosmarin mit und wandern zurück ins Camp. Nach einigen fruchtlosen versuchen die Pilze konventionell zu säubern, ziehe ich einfach die klebrige Haut ab, voilà, schon sind sie sauber. Dafür ist alles dunkelbraun. Die Finger, das Messer, die Schüssel, meine Jacke, das Gin-Tonic Glas sogar die Teller haben braune Fingerabdrücke, die nicht so leicht wieder abgehen. Also nehmen auch die Pilze ihren Tribut. Beat hat aus den Pilzen ein Ragout gemacht und geschmeckt haben sie wunderbar, ähnlich wie Steinpilze. Wir haben herausgefunden, dass es sich um Kuhröhrlinge handeln muss. Ich habe noch Tagelang braune Fingerkuppen. Hoffentlich denken die Leute im Supermarkt und im Restaurant nicht, dass ich gerade mit allen zehn Fingern polizeiliche Fingerabdrücke hätte geben müssen.

Romeria
Mittlerweile sind wir in Conil de la Frontera angelangt, dem Partycampingplatz, La Rosaleda. Wir sind erst beim Abhängen vom Wohnwagen, da wissen wir schon, dass wir in einer halben Stunde unbedingt im Restaurant zum Linedancing erwartet werden. Unsere englischen freunde Jill, John, Teresa und Rob sind schon einige Tage hier. Zwei Tage später findet schon die Romeria de San Sebastian statt. Die Sonne scheint und Beat und ich stellen am frühen Morgen den Töff nach El Colorado und spazieren dann mit der Prozession durch die frühlingshaften Wiesen. Der Pinienwald ist noch nass vom vielen Regen, aber das tut der Festfreude der Teilnehmenden keinen Abbruch. Die Paellapfannen werden heiss gemacht und die Grillfeuer rauchen schon von weitem. Wir treffen uns mit Magi und Paul in El Colorado und essen iberischen Rohschinken, Käse und Paella.

Affenfelsen
Das Wetter ist immer noch etwas unsicher, trotzdem fahren wir wieder einmal nach Gibraltar. Mit dem Ausflugsbus natürlich, der lädt uns vor dem Zoll ab. Gleich dahinter lösen wir ein Tagesticket für den öffentlichen Bus und das Seilbähnchen zum Gipfel des Rock. Wir bewundern die Panoramaaussicht aufs Meer, auf Marokko, den Hafen von Algeciras und das Hinterland von Spanien. Beat und ich beschliessen zu Fuss bis zur Mittelstation hinunter zu spazieren, dort wollen wir Magi und Paul wieder treffen. In Gibraltar leben ca. 200 Berberaffen frei auf dem Rock. Sie werden auf Staatskosten gefüttert und gepflegt. Man darf sie bei Strafe nicht füttern. Wir bleiben stehen und sehen dem Treiben einer Affenfamilie mit ganz kleinem Baby zu. Plötzlich schreit Beat auf. Ich drehe mich sofort um und erstarre zur Salzsäule. Ich traue meiner neuen Brille nicht. Beat hat plötzlich einen graubräunlichen Fellhut auf dem Kopf. Bei näherem Hinsehen entpuppt sich der Hut als Affenarm. Der andere Arm wühlt im Rucksack, der weit offen steht. Der Affe beeilt sich nicht. Erst als er sicher ist, dass hier nichts zu holen ist, springt er wieder zu Boden. Ich verschliesse den Rucksack und verstecke das Reissverschluss Ende ganz unten. Jetzt sind wir sicher. Denkste, nach zwei Kurven hat Beat den nächsten Affen auf dem Rücken. Auch der hat in Windeseile den Rucksack offen. Beat empfindet das weiche, warme Fell jetzt schon als sehr angenehm , und kuschelt ein wenig, es weht ein kalter Wind. Leider möchte der Affe jetzt wieder bergaufwärts gehen und springt auf das Dach eines vorbeifahrenden Autos. Wir spazieren zur Mittelstation der Luftseilbahn und finden uns wieder auf einer eisernen Treppe die direkt auf halbe Höhe des Seilbahnmasts hinaufführt. Wir stehen an einem filigranen Geländer und schauen weit hinunter in die Tiefe. Dort oben auf einer kleinen windigen Plattform warten wir auf die Gondel und halten den Atem an, denn ein Regenschauer mit böigem Wind erfasst uns schutzlos. Als die Gondel langsam heran schwebt, hoffen wir auf etwas Deckung vor dem Wetter. Nichts war, die Vorderscheibe der Gondel steht weit offen und ist verklemmt. Paul öffnet kurzerhand seinen grossen Regenschirm und hält ihn vors Fenster. So bewahrt er uns vor weiteren unfreiwilligen Duschen.

Wildbienen
Das Wetter wird langsam besser und wir haben schon Vorsommer Temperaturen. Auf unseren Streifzügen durch die Pinienwälder von Barbate beobachten wir ein seltenes Naturphänomen. Wir werden Zeugen wie eine neue Generation von Sandbienen aus ihren Nestern in Fels und Boden herauskommen und erste Paarungsflüge durchführen. Die ganze Felswand ist mit Löchern übersäht und davor schwirren Tausende von Bienen in nimmermüdem, flinkem Flug hin und her. Wir passen auf, dass wir nicht auf die frischen Löcher im Sandboden treten. Im letzten Sommer haben Bienen Pollen und Nektar in die Löcher getragen und ein Ei abgelegt. Daraus hat sich eine Made entwickelt, die den Vorrat langsam aufgefressen hat. Daraufhin hat sie sich verpuppt und jetzt sind die jungen Bienen bereit den Kreislauf zu wiederholen. Diese Bienen produzieren keinen Honig. Ihr ganzes Pollen sammeln ist nur auf die Ernährung ihres Nachwuchses ausgerichtet.

Sonne
Auf dem Camping regt sich nach der langen Regenperiode wieder etwas Leben. Kaum haben sich die dunklen Regenwolken verzogen, und die ersten Sonnenstrahlen wärmen die nassen Vorzelte, kommen aus allen Parzellen sonnenhungrige Camper aus ihren Wohnmobilen oder Wohnwagen heraus. Sie stehen in grossen oder kleinen Grüppchen beisammen und schauen prüfend gen Himmel. Ob sich das Wetter wohl endlich zum Guten wendet? Es reicht allemal für einen kleinen Schwatz. Wenn sich die Sonne wieder hinter einer Wolke versteckt, sind ebenso schnell alle Camper wieder in ihren fahrbaren Behausungen verschwunden. Sie erinnern mich an die kleinen Schlammkrebse, die in den nahen Sümpfen ganz vorsichtig aus ihren weichen Schlamm höhlen herausschauen bevor sie sich an die Sonne wagen. Erst eine Schere, dann die zweite und dann kommt das ganze Krebschen langsam an die Oberfläche. Sobald ich in die Nähe komme, spüren sie die Erschütterung und verschwinden blitzschnell wieder in ihren Höhlen.

Las Negras
Der Camping La Caleta liegt direkt am Mittelmeer am unteren Ende einer Rambla, eines ehemaligen Flüsschens zwischen Wüstenfelsen. Das Cabo de Gata ist der trockenste Ort in Spanien und gehört zur einzigen europäischen Wüste. Auch hier hat es uncharakteristisch viel geregnet während des Winters und das zeigt sich wunderschön in tausenden von Blumen jeder Farbe und Grösse. Wir entdecken verschiedene Orchideen, wilde blaue Iris, kleine wilde cianfarbene Gladiolen , weisse Zwerglilien, gelbe Margeriten, roten Klatschmohn, würzig duftender, rosablühender Thymian, blauer Lavendel, weisse Hundsröschen, hell gelbe Mimosen, rosa Capnelken, gelben Ginster und vieles mehr. Die Wüste blüht.

Steinreich
Wir wandern auf einem roten Teppich durch eine kleine Rambla zur Mitte eines alten Vulkankraters. Unterwegs brauchen wir uns nur zu bücken und schon wieder finden wir einen bordeauxroten dunklen Granat. An einer Hinterwand des Kraters wurden vor bald 100 Jahren Granaten industriell abgebaut. Jetzt sind die Halbedelsteine frei für alle. Auch hier hat der starke Regen zu unseren Gunsten gearbeitet. Er hat wieder eine Schicht Granaten ausgewaschen und die Rambla hinuntergespült. Ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich es nicht selber gesehen hätte. Die angeschwemmten Granaten, von winzigem Staub bis zu erbsgrossen Steinen, bilden einen feinen roten Belag, wo noch vor kurzem Wasser geflossen ist. Ein amerikanischer Steinsucher ezählt uns, dass seine Schwiegermutter vor Jahren hier einen 17 Karat grossen Granaten gefunden hat, den sie zu einem Ring verarbeiten liess. Unsere Ausbeute ist auch nicht von schlechten Eltern, schaut Euch mal die Bilder an, einige Mehrkaräter sind darunter .

Harley
Bei Harley Dee unweit von unserem Camping hat die Open Air Saison begonnen. Jeden Sonntag lädt er ein zu Musik und Schlemmen. Das erste Konzert gaben die Yankee Blues Brothers mit ihrer ausgezeichneten Show. Bei strahlender Sonne sangen die zwei in schwarzen Anzügen, schwarzen Sonnenbrillen und schwarzen Hüten die grössten Hits der Kultband. Das Publikum war gemischt aus Bikern, Trikern und Autofahrern aus England, Deutschland, Spanien und der Schweiz. Grosse und kleinere Tische stehen unter Schatten spendenden Bäumen und sind voll besetzt. Wir sitzen unter einem Tarnnetz das die Sonne etwas mildert. Die Menue Auswahl ist gigantisch. Es wird alles frisch in der neuen Grill-Küche zubereitet. Beat isst ein Curry auf frischem Nanbrot und ich bekomme 3 Plätzchen in Hamburgerform mit Blaukäse, Salat und Baked Potato, Magi und Paul essen Lammkebab mit Couscous Bratlingen. Alles vom Feinsten. Es kommt ein Nostalgiegefühl auf. So waren früher die idealen Töfftreffs, jenseits vom Kommerz dafür mit viel Herz. Wir gehen nächsten Sonntag wieder hin, diesmal mit Rock ‚n Roll….

Jahreszeiten
Bei der Abreise aus der Schweiz im November habe ich einen Cashmere Pullover mit Rollkragen getragen. In Portugal, kurz von Weihnachten habe ich ihn zum letzten Mal gewaschen und in den Kasten verbannt. Jetzt, Mitte März, trage ich ärmellose T-Shirts und muss aufpassen, dass ich keinen Hitzschlag oder Sonnenbrand bekomme. Es läuft mir nur ein wohliger Schauer den Rücken hinunter, wenn ich von Schneefällen auf der Alpennordseite höre. Bloss langsam wird es Zeit, dass sich auch zu Hause etwas in Richtung Frühling tut. Wir sind bald wieder zuhause und ich möchte ungern den Pulli wieder rausholen müssen.Anfang

ENGLISH

Porto the secret Capital of Portugal has lots on offer. A little river cruise on the Douro lead us under 7 bridges. Some are real master works of Engineering and almost 200 years old. The iron construction of one of the bridges is very special. On the upper Deck run the trains, on the lower deck the cars. This bridge replaced an even older hanging bridge. We sail past the large storing building of the large Port wine houses towards the delta and the Atlantic. The Art Deco houses alongside the river belong to a former rather elite summer resort of the 19th century. The Douro has been the main way of transporting all kind of goods since the 13th century from the interior of Portugal to Porto. The main product was the wine. In Porto it was stored and put into caskets to mature, before they were shipped as the famous Port to England.
We are looking for some literature on Portugal and find a very special bookshop. The Livraria Lello was founded in 1906. Mr. Lello built an Art Déco House, teh interior was built in Neo-Gothic Style. As we entered we thought we were in a Cathedral. Richly carved pointed arches are filled with al kind of books on teh ground floor. In the middle thrones a curved stairways in red and lures us upstairs. These stairways were the very first ones to be cemented in Portugal. High above a richly coloured window builds part of the ceiling. The other parts are adorned with carved rosettes. Only a very timid touch of the carvings reveal, that the supposed wood is a very clever plaster moulding, painted with wooden colours. We do find a book on Portuguese kitchen.

Lissabon
It is already time to move to Lissabon, where we await Magi and Paul with their old Swiss Saurer Postbus, which they have converted to a mobile home, and Irma and Chrigel with their world travelled Landcruiser . We are in Belem, a Suburb of Lissabon and visit the Maritime Museum which is housed in the old Monastery de St. Jeronimo, when we receive the first phone call from Magi. They have missed a turn and are now way out in the Pampa. I give them some directions and we continue with our visit of Belem. Here is the big Monument for Henry the Navigator who enabled longdistance sailing. Here we get the second call. Paul and Magi are now somewhere in the deep canyons of the narrow houses of Lissabon. I think it is best to let them come to Belem where there are large parking spaces, then we can ride back to the Camping together. After a few minutes we see the large yellow Postbus curving into the square in front of St. Jeronimo. You could not have missed it even if you tried very hard. It was very conspicuous in front of the richlycarved white facade of teh ol Monastery. We go on board in the moment, when an incredulous Portuguese saunters alongside the bus and asks us, if it really had made all the way from Switzerland? It has. Now we ride on the most direct route directly to the Campground. On the next morning, Irma and Chrigel also make it. After a quiet night we get ourselves a day ticket for the public transport and hit Lissabon. We enjoy a ride on the 19th century trams through narrow winding steep streets in the Alfama, the old part of Lissabon. Then we plan to take a bus up to the caslter in order to have a good view over the town. The bus has halfed in size since the last time we have been here. It was so much fun, to guess, if he could take the next cobbled curve or would get stuck, this is now over. The view from the terrace would have been super, but a Cerberus wanted € 5 each, so we passed. We went down to town and much rather took the beautiful elevator with lots of polished brass implements, little benches and a conductor up to the tower of Justa. The Torre de Santa Justa is very often compared with the Eiffel Tower in Paris, not unjustified. It stems from the same time. A small wrought iron winding staircase leads up to the viewing platform. Fromthere we admire the varied Christmas lights of Lissabon. Directly below us sparkles a snowstar which looks as if it were made out of thousands of Swarovski Crystals. This would be a lovely idea for the new Christmas Lights on Zürich Bahnhofstrasse. After the descent over the second staircase, we are at the level of the Barrio Alto, the upper old part of town. We are looking for a Fado Restaurant, where we can eat well and listen to Fado at the same time. I start the search and am counselled by an extremely nice Hairdresser. With a lot of batting of his eyelashes he tells us, that we should get down again and go to the Alfama. There, he thinks, the music is more original. We obey and are welcomed by the owner of such an establishment himself. He leads us down into the Restaurant Cellar and we sit under a very colourful chandlier. Our host has worked all over Europe in his younger days and also spent quite some years in Switzerland. Now he is back home and lives not more than 100m from where he grew up. The food is excellent and so is the music. Faso has a very old tradition. The tunes sometimes are very melancholic, but can also be light and vivacious. The texts are usually poems written by life itself. They describe Love, Joy, Grieving, Death, Seafaring and stories from the local town. The female singers mostly wear a beautifully embroidered shawl and the men a scarf. They are accompanied by classic Spanish Guitar and a Portuguese 12 string Guitar, they call Viola. It is round with a flat back. Its neck ends either in a teardrop, then it comes from Coimbra, or in a snail then it comes from Lissabon. The music varies from Region to Region. The songs from Lissabon are usually more upbeat, the ones from Porto more melancholic. The two Guitarplayers are excellent Virtuosos. During their soloparts in between the songs, they elicit sounds out of their guitars, as if a whole orchestra would be playing. Sometimes they sound like Austrian Zithers, then rather like bag pipes and another time as if some flutes would play. I love this music. We have found a Fado Radio Station and listen to the best of the best in our caravan.
After Desert we started walking toward the Metrostation. The usual bus to the camping does not offer services at this time of the night. The Metro is fast, modern and clean of all graffiti, so is the nightbus which delivers us at 1 am at the camping. And all this, with one daily ticket and without problems.

Sagres Culinary delights
This year the weather is way out of whack. During the past years we had been used to lots of sunshine, a few days of rain, sometimes a bit of clouds but all in all, good bike weather. This year it is rather the other way round. Lots of rain, clouds and coole winds and few lovely days, that means, that our bike days are rare and few between and we enjoy inner values, such as culinary highlights. On a stroll through the camping in Sagres, the end of the known world until the 1430s, we discovered large mushrooms with dark brown hats. Chrigel picks a few and declares them edible and of the family of the delicious Steinpilz. We aks him to please cook the mushrooms for lunch, so we can alarm a hospital during daytime if necessary. It is rather cumbersome to do so during the night. He cooks them for breakfast and he and Irma eats them with scrambled eggs on toast. We are waiting with trepidation. After an hour I walk over, just for a look see. Irma is still ok, Chrigel is on the toilette. I loiter awhile just to be able to catch him on his way back. He seems a bit pale, but he blames the missing sun which we had so far. As, after two hours both still are ok, we dare to undertake a little ride down to the port, mind you, still within the confines of civilisation, one never knows. As both are still alive come evening, we turn our interest to other sensations.
Chrigels example got followers. The campground lies in the midst of a wunderfull nature park. Teh ground is sandy and slightly hilly with plenty of shrubs. We see rosmaring, gineber, wild roses, shrubs with thorns, with blue flowered, with tiny white flowers, such with small blueish leaves or large meaty green leaves, thyme, wachholder and lavender. Inconspicuous but not invisible are the emerald green leaves of the friar cowls and its dark flower. We, however, are on a mission, namely we want to gather our dinner. A kneehigh shrub with plenty of long thorns looks promising. And, lo and behold, a little green head shows itself in between the thorns. I manage to get this sprout out of their claws, albeit with many bloody scratches. The wild Asparagus shrub is defending its tender sprouts with all its might. I gather a few more but find, that the toll is too high. We try easier prey. First we see them like dark spots in the lighter sand, then them increase in numbers under the pine trees. We almost got into a picking frenzy. Mushrooms en masses and of best quality in enormous quantities. The Portuguese don’t hold with mushrooms. The radio stations promote informative courses in order that Portuguese get to know them and start harvesting their bounty. WE do not need to be asked twice. Beat brings them in large quantities and I clean them with his knife of most of the dirt. Already there I get to know one of the not so nice facts about them. They have very sticky heads. We take some rosemarin and walk back to the camp. After a few fruitless tries to clean the mushrooms the conventional way, I simply peel their heads. The rpice of that is my dark brown heands, knife, sleeve of my jacket, sieve, even my Gin Tonic glass und our plates have brown smudges which are not easy to clean off. Beat made a lovely mushroom ragout out of them, they tasted wonderful, similar to Steinpilzen. We have found out, that their name is cow pat mushroom. For days after I have dark brown finger tips. I hope that people in the supermarket or restaurant do not think that I have had taken my fingerprints by the police.

Romeria
Meanwhile we are in Conil de la Frontera on the party campground La Rosaleda. We have not yet unhitched the Caravan, but we already know, that we are expected up in the Restaurant in half an hour for Linedancing. Our English friends, Jill, John, Teresa and Rob have arrived a couple of days ago and paved the way. Next big event in two days isthe Romeria de San Sebatian. The sun shines and Beat and I transport his Harley to the end of the pilgrimage and drive our van back in time to be back a t the campground for the start of the procession. We file in and walk leisurely through the spring meadows. The Pineforest is still wet from the plentiful rainfalls of the past weeks but this does not put a damper on the festive mood of all the participants walking, riding their proud Andalusian Stallions or on one of the many colourful floats. Big Paellapans are heated over gasfires and the bar B Ques are already sending their smoke towards the sky. We meet up with Magi and Paul in El Colorado, the end of the pilgrimage and feast on Iberian dried ham, Cheese and Paella.

The monkey rock
The weather is still somewhat insecure, but we decide to go to Gibraltar nevertheless. The car lets us out at the border between Spain and Gibraltar. We cross over and get ourselves a day ticket for the public transport buses and the cable car up to the top of the Rock. We admire the panoramic view of the bay, over the stretch of sea towards Marocco, over the port of Algeciras and its surrounding landscape in Spain. Beat and I decide to walk down from the Rock to the middle station of the cable car where we will meet up with Magi and Paul. There are about 200 barbary apes living on the Rock. They are fed and cared for by the state. It is forbidden by a steep fine to feed them. We stop and wathc a family grooming their little one. All of a sudden Beat cries out. I turn around and freeze into a statue. I barely trust my new Spanish glasses. Beat all of a sudden has acquired a gray brown fur hat. At closer scrutiny, this turns out one of the barbary Apes who sits on his back and holds itself with his arm around Beats head. The other arm is deep in Beats Backpack which is wide open. The monkey is in no hurry. Afaater he assured himself, that there really was nothing worth taking the h pack, did he saunter off. I close the Backpack and hide the beginning of the zipper in a fold. Now we are safe. Well, tha’s what I thought. After the next bend in the road Beat has the next monkey on his back. This one as well has the zipper open in a iffy. Beat meanwhile thinks that the soft, warm fur of the monkey is really quite comfortable on this blustery day. Unfortunately the monkey wants to go uphill and jumps on the roof of a passing car. We continue down towards the middle station and find ourselves on a wrought iron ladder which goes halfway up the mast to a very lofty little platform with the tiniest minimum of a railing to hold on to. Here we await the arrival of the cable car with abated breath because just at this moment, some stormy winds have brought a heavy rain shower. As the cable car slowly hovers closer we hope for some protection of the inclement weather. Well, think again. The front window was wedged down an apparently broken, so the waters came in heavy squalls. Paul opens his large umbrella and holds it outside the window in order to keep us from further involuntary showers.

Wild bees
The weather slowly improves and we even get some days with summery temperatures. On our walk through the pine forest from the Barbate reserve, we are witnesses to a rare nature phenomenon. We see the birth of a new generation of sand bees. The bees come out of thousands of little holes in the rock and the sand on the ground and fly hectically all over the place in order to mate. We pay attention that we do not stand on any of the wholes. Las summer, bees have put pollen and nectar into the holes and put their egg in there as well. The egg developed into a maggot who slowly ate the food. Then they transformed into a chrysalis and and now the young bees are ready to start the process anew. These bees do not produce any honey, their whole gathering activities are geared toward providing food for the next generation.

Sun
In the Campground there is life after the long rainy period. As soon as the dark clouds have flown away and the sun sends some warm rays, we see fellow campers come out of their awnings for a chat, a stroll or just some fresh air. As soon as the sun hides again behind some cloud, they disappear just as fast into their caravans again. This reminds me of the little mud crabs who very prudently first look out of their little holes before they slowly come out to do their thing. First they show one claw, then the other and then slowly, slowly they dare to come out. As soon as I come closer and they can detect my shadow or some vibration of the ground, they disappear immediately back into their holes.

Las Negras
The Campground La Caleta lies directly at the Mediterranean sea at the lower end of a Rambla (former river bed), between desert rocks. The Cabo de Gata is the driest part of Spain belongs to the only European desert. It is a Nature reserve and a Unesco world heritage site. This year it has also rained quite a lot here during he winter. The pay off now, are the millions of flowers in all the colours of the rainbow and all sizes. We discover various orchids, wild blue irises, little wild cyan gladiolas, white lilies, yellow buttercups, red poppy, pink flowering and sweet smelling thyme, blue lavender, white wild roses, light yellow mimosas, pink cap carnations, yellow broom and many more. The desert is a bloom.

Stone rich
We walk on a dark red carpet through a narrow rambla towards the middle of a crater of an old Vulcano. We only have to bend down and pick up another of the bordeaux red garnets which are in abundance. The crater was mined about 100 years ago for garnets. Now the remainder is free for all. Even here the strong rains have helped us in as much, as they have washed out a whole new layer precious stones. I would hardly have believed it if I had not seen it with my very own eyes. The garnets, from tiny small specs up to pea size stones, they build a fine layer of red on the gray sandy riverbed, where water flowed only a couple of days ago. An American prospector told us, that his mother in law had, some years ago, found a 17 carat garnet out of which they had made a lovely ring. Our findings are also not too bad, I can assure you, there are a couple of biggies among them, have a look at the pictures.

Harley
A Harley Dee, a short ride from Las Negras, the Open Air Season has begun. Each Sunday there is a live band and plenty of food. The first concert was by the Yankee Blues Broters with their excellent show. Under bright sunshine the two guys in black suits, with black sunglasses and black hats, sung all the hits of the cultband. The audience was mixed, bikers, trikers, cardrivers from England, Germany, Spain and Switzerland. Bigger and smaller table are scattered under the few trees for shade and fully occupied. We got ourselves some chairs under a large camouflage net which cuts the glare of the sun somewhat. The choices of the menu are gigantic. Everything is freshly cooked in the brand new grill kitchen. Beat chooses a beef curry on Nanbread, I get some tender scallops hamburger style with blue cheese, salad and a baked potato. Magi and Paul have lamb kebab and coucous patties. Everything of the best. We get some nostalgic feelings. That is the way the first Harley Meetings were, far from commerce, but with lots of heart. We’ll go again next Sunday, this time with Rock ‘n Roll....

Seasons
When we left Switzerland last November, I wore a cashmere pullover with turtle neck. In Portugal, shortly before Christmas, I washed it for the last time and then relegated it to the cupboard, not to be seen ever since. Now in March I wear sleavless shirts and have to pay attention, that I do not get sunburned or even a heatstroke. Whenever I hear of snowfalls and minus temperatures on the north side of the Alps I get a snug feeling here. Only, it is about time, that springs moves closer to home, because we are soon moving north and I do not want to take the Pullover out of his hiding place again.

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