Eine Reise
nach Schottland 1. Teil
(english
Text at the end of german text)
Guédelon
Auf unserem Weg nach Schottland haben wir im Burgund Halt gemacht. Nicht
wegen des Weins. Ich wüsste auch nicht wo der herkommen sollte. Auf der
ganzen Strecke haben wir viele riesige Getreidefelder gesehen, aber keinen
einzigen Weinstock. Auch nicht im Ort Chablis. Wir haben erstens Freunde
getroffen und es zweitens nach vielen Jahren endlich fertig gebracht
Guédelon zu besuchen. Den Ort findet Ihr nicht auf der Karte, ihr müsst
nach Saint-Sauveur en Puisaye suchen. Guédelon ist ein verrückter Traum
der wahr wird. Im Jahr 1998 hat ein kleines Team angefangen mit
mittelalterlichen Mitteln, Werkzeugen und Baumaterialien eine Burg wie im
13. Jahrhundert zu bauen. Die Pläne wurden nach den Regeln von König
Philipp-Auguste gezeichnet. Philippe-Auguste hat im Mittelalter rundum in
Frankreich Wehrburgen bauen lassen. Dank seinen Plänen konnten diese sehr
effizient innert 7 bis 8 Jahren erstellt werden, da allen dieselben
Prinzipien zu Grunde lagen. Fast wie heute der Fertighausbau.
In Guédelon
rechnet man mit 25 Jahren bis die Burg fertig ist. Viele Techniken und
Fertigkeiten mussten erst wieder erlernt werden. Zudem arbeiten nur 50
Festangestellte in Guédelon, während im Mittelalter ca. 400 Leute so eine
Burg errichtet haben. Jeder Nagel wird hier handgeschmiedet. Jeder Baum
von Hand gefällt, jeder Balken mit der Axt aus dem Stamm herausgehauen.
Die notwendigen Ziegel werden aus dem Lehm rund um die Burg hergestellt. 2
Esel, 2 Jerseykühe, Schafe, Hühner und Schweine leben auf dem Gelände. Die
Schafwolle wird von einer Kräuterfrau mit einer Handspindel versponnen und
dann mit selbstgesuchten Kräutern gefärbt. Im 13. Jahrhundert war zwar das
Spinnrad bereits bekannt, aber die gnädigen Herren sahen es nicht gerne,
wenn Frauen tagsüber ihre Wolle verarbeiteten, sie wollten die Frauen auf
dem Feld arbeiten sehen. So haben die
Frauen
halt weiter ihre kleine Handspindel benutzt die sie schnell verstecken
konnten und die Herren haben nichts bemerkt.
Die Burg steht auf ihrem eigenen
Steinbruch, somit entfällt ein weiter Transport. Verschiedene Pferdekarren
stehen für den Transport auf dem Gelände zur Verfügung, jeweils von einem
Kaltblüter gezogen. Für kleinere Mengen und die Feinverteilung auf dem Bau
werden Körbe geflochten und benutzt. Alle Seile werden vom eigenen Seiler
aus Hanf gedreht. Faszinierend ist der Lastenkran. Er wird von einem
Arbeiter in einem übergrossen Tretrad angetrieben. So kann ein einzelner
Mann das 3-fache seines Körpergewichtes in die Höhe bringen. Das ganze
Projekt wird von verschiedenen Universitäten begleitet, die wissen wollen,
wie man im Mittelalter gearbeitet hat, und ob die Theorien die bis jetzt
bekannt sind auch der Wirklichkeit von damals entsprechen. Die ersten 4
Jahre wurde das Projekt vom Staat und der EU unterstützt. Nun ist es
Selbsttragend. Im Jahre kommen ca. 350 ‘000
Besucher nach Guédelon und 2023 soll die Burg fertig sein. Mehr findet Ihr
auf
www.guedelon.org.
Dorset
Mit etwas mulmigem Gefühl sind wir in Pool von der Fähre gefahren, jetzt
heisst es Links
halten. Wir konnten uns ja nicht gut auf Frankreichs
Strassen darauf vorbereiten. Unser erster englischer Zeltplatz liegt
direkt am Meer in Dorset. Wir sind durch malerische kleine Dörfer gefahren
mit einem grossen Teil strohgedeckter Häuser . Die Strassen sind allgemein
nicht sehr breit, aber die letzten 500 m zum Camping sind dicht mit Hecken
zu beiden Seiten bestanden und knapp 2.30 breit, so breit wie unser
Wohnwagen. Aber es ist nicht etwa Einbahnverkehr. Wir hatten Glück,
entgegenkommende Autos fahren zur nächsten Ausweichstelle zurück, die auch
nicht besonders breit sind. Nicht auszudenken, wenn ein zweiter Wohnwagen
entgegenkommt. Mit Sally und Ivor, die wir hier besuchen, erkunden wir die
ersten Tag die Gegend auf der Harley. Wir können einfach hinter her
fahren
und uns an den Linksverkehr gewöhnen. Wir besuchen Maiden Hill, die grösste keltische Hügelfestung in Europa aus der Bronze- und Eisenzeit.
Von den Holzgebäuden der damaligen Zeit ist natürlich nichts mehr übrig
geblieben, aber die Festungswälle, die mühsam von Hand ausgegraben wurden
sind immer noch da. Die Kelten von Maiden Hill wurden in den Jahren 44 von
den Römern vertrieben und nach Dorchester umgesiedelt. Die Kelten haben
einige riesige in den Kalkstein geritzte Bilder hinterlassen. Das weisse
Pferd
mit und ohne Reiter und den Riesen von Cerne Abbas, der 60 m gross
ist und nur von der Ferne als Ganzes gesehen werden kann. Wobei sich hier
die Gelehrten nicht ganz einig sind über die Entstehung des Riesen. Die
Schätzungen liegen die Kleinigkeit von 1200 Jahre auseinander und gehen
von 1500 Jahre alt und von den Kelten geritzt, bis zu: 350 Jahre und als
Karikatur von Cromwell gedacht. Wir veranstalten ein richtiges englisches
Picknick mit Wolldecke zum Draufsitzen, Tee (Ivor), selbstgemachten Egg
and Ham Pies (Sally), Sandwiches (Beat), gekauften Gutzis (Anita).
Unterwegs auf der Toilette von einer Sehenswürdigkeit bewundert eine
Unbekannte meine kurzen Haare. Ja ich habe wieder welche. Ich lasse sie
kurz darüber streicheln, sie findet es fühle sich an wie weiches
Kaninchenfell.
Viel, viel älter als die Kelten
Monumente ist die Küste an der wir campen. Wir werden bei jedem
Spaziergang daran erinnert, dass hier von 250 Millionen Jahren auch schon
Meer war. Die Küste heisst darum auch Jurassic Coast. Unsere
Fossiliensammlung ist schon beträchtlich angewachsen und Beat hat sie
schon einige Male zu verkleinern versucht, wegen des Gewichts. Ich habe
heimlich immer wieder alle Stücke eingesammelt.
Von unserem Platz auf dem Camping
sehen wir auf die Hügelzüge die die Kliffs von Dorset bilden. Wir haben
sie schon erklommen und Bekanntschaft mit den Kühne und ihren Kälbern
gemacht, die hier frei weiden können. Jeden Morgen versammeln sie sich auf
einem kleinen, zertrampelten Plateau am Abgrund um den Tagesablauf zu
besprechen. Danach verteilen sie sich wieder unregelmässig auf der ganzen
Bergflanke. Die Kälber machen Wettrennen und spielen Verstecken mit ihren
Müttern. Beim grossen Muhen gegen Abend werden wieder alle versammelt um
Bericht zu erstatten, danach gibt es Nachtruhe am Hang. Es ist dann Zeit
für die Hasen unter den Hecken hervor zu hoppeln und auf dem Campingplatz
die neusten Nachrichten zu erschnüffeln. Manchmal finden sie noch einige
Krümel die die furchtlosen Amsel- und Starenkinder vom Frühstück her übrig
gelassen haben und den Möven zu nah am Wohnwagen schienen.
Wir haben Wasch- und Putztag. Beat
schlägt erbarmungslos auf die kleinen Teppiche ein und die geben ihr
Letztes, den Staub heraus. Auf dem Weg zu den Waschmaschinen höre ich
Schweizerdeutsch aus einem deutschen Reisemobil. Die wollen wohl inkognito
bleiben. Ich sage laut: Grüezi mitenand. Der Herr des des Mobils murmelt
etwas wie …zi. Die Frau hingegen ruft spitz: Wer ist das? Eine Stunde
später verlassen sie den Ort. Die muss ich ganz schön erschreckt haben!
Für uns wird es Zeit etwas weiter
nördlich zu fahren. Mit flauem Gefühl im Magen verlassen wir den
Campingplatz und fahren die 750 m 2.5m breite Strasse zur Hauptstrasse.
Kreuzen ist nur an ganz wenigen Orten möglich. Rechts und links streicheln
die Äste der hohen Hecken unseren Citroen und den Wohnwagen. Und klar,
natürlich kommt uns ein Auto entgegen. Der muss jetzt halt rückwärts bis
zur nächsten Ausweichstelle fahren. Wir kennen nur einen Gang: Vorwärts!
Cotswold
Mittlerweile sind wir, dank Sally und Ivor Mitglied des angesehen Caravan
Club of Britain und haben Zugang zu sehr schönen Plätzen zu anständigen
Preisen. In Tewkesbury bei Gloucester sind wir in einem mittelalterlichen
Städtchen mitten in den Cotswolds. Diese Gegend ist bekannt für ihre
Landschaft mit unberührten kleinen Orten aus Riegel- oder
Steinhäusern.
Bis jetzt haben wir die beste Seite des britischen Sommers erlebt. Tropische Hitze und manchmal auch tropische Regenfälle, meist während der
Nacht. Genau vor einem Jahr wurde Tewkesbury, das zwischen den Flüssen
Avon und Severn liegt, überschwemmt. Der Campingplatz und die benachbarte
Kathedrale aus dem Mittelalter standen 1 m unter Wasser. Beat hat einen
Evakuationsplan für uns ausgearbeitet. Er checkt jeden Abend, ob unsere
Ausfahrt unbehindert möglich wäre. Allerdings müssten wir erst unser
Sonnendach abmontieren, den Töff im Citroen anbinden, alles verstauen, den
Wohnwagen um die eigene Achse drehen und dann könnten wir ungehindert
anspannen. Im Dunkel der Nacht.
Unser Campingplatz steht auf Blut
durchtränktem Boden. Hier wurde 1485 eine entscheidende Schlacht im
Rosenkrieg, Rote Rose von Lancaster gegen Weisse Rose von York,
geschlagen. Die Yorkisten unter Richard III waren erfolgreich und
regierten für 14 Jahre, danach wurden sie geschlagen. Richard III soll ja
seine beiden kleinen Neffen ermordet haben, worüber sich aber die
Gelehrten immer noch streiten.
Wir fahren nach Gloucester um die
weltberühmte Kathedrale zu sehen. Sie ist aus verschiedenen Gründen
bekannt. Erstens natürlich wegen der phantastischen Architektur aus dem
Mittelalter. Während des zweiten Weltkrieges wurden die original
Glasfenster mit unwiederbringlichen Bildern aus der Bauzeit in Sicherheit
gebracht, so sind sie heute noch zu besichtigen. Ganz speziell ist der
reich verzierte Klostergang. Das ist der zweite Grund der Berühmtheit .
Hier wurde der Eingang zum Gryffindor Wohnraum für den ersten Harry Potter
Film gedreht. Auch Weeping Myrtles Toilette und weitere Innenaufnahmen
haben
hier ihren Ursprung. Dieses Jahr war die Filmcrew wieder hier, ich bin
gespannt, ob wir Örtlichkeiten im nächsten Film erkennen.
Weil es so heiss ist, sind wir froh
um die Kühle des Forrest of Dean auf unserer Fahrt nach Wales zur Ruine
des Klosters Tintern Abbey. Wie alle Klöster in England wurde auch Tintern
Abbey von Heinrich VIII geschlossen und seine Güter konfisziert. Er liess
jeweils die Dächer zerstören und die Natur tat dann ihr Übriges um die
einst so stolzen Gebäude wieder dem Erdboden gleich zu machen. Es ist ihr
nicht ganz gelungen. Die Reste des Zisterzienserklosters aus dem 14.
Jahrhundert sind auch heute noch imponierend. Wir geniessen im Schatten
und am Flüsschen Wye eine Tasse englischen Tee mit Scones, Clotted Cream
und Erdbeermarmelade. Klassisch und Klasse.
Yorkshire
Dales
Von soviel Geschichte inspiriert, dislozieren wir weiter nördlich nach
North Yorkshire zu den Yorkshire Dales. Auch dieses Ziel hat einen
filmischen Hintergrund. Die Dales, die Täler von Yorkshire, sind die
Heimat von James Herriot, seines Zeichens Veterinär in den 30er bis 50er
Jahren des letzten Jahrhunderts. Er hat seine Erlebnisse aufgeschrieben
und die sind teilweise so komisch und bizarr, dass BBC die Bücher hier
verfilmt hat. Sowohl die Bücher, als auch die Filme sind auch heute noch
aktuell. Unter dem Titel: Der Doktor und das liebe Vieh liefen sie auch
bei uns im TV. Unvergesslich Mrs. Pomfrey mit ihrem Hündchen Tricky Woo.
Muss man gesehen oder gelesen haben. Wir erkennen die Landschaft und viele
Dörfer wieder. Die Dales sind Nationalpark und ihre Steinmauern und
Steinhäuser sind zeitlos. Es sieht hier noch aus wie vor hunderten von
Jahren. Unser Camping liegt wortwörtlich da wo sich Enten und Hasen gute
Nacht sagen. Es wimmelt nur so davon. Gestern kamen etwa 30 Enten mit
Verstärkung von einigen Moorhühnern zur Brösmeliverteilung . Ab sofort
finde ich es pietätlos wenn Beat auf seinem PC Moorhuhnjagd spielt.
Gut, haben wir die Harley dabei.
Unsere Ausflüge in die Dales wären mit dem Citroen schlicht unmöglich. Die
schönsten Orte und Passübergänge werden nur von winzigen Strässchen
erschlossen, die knapp autobreit sind. Bei engen Unterführungen steht auf
Warntafeln: Achtung Entgegenkommende Fahrzeuge fahren in der Mitte der
Strasse. Die Steigung beträgt nicht selten 25 % während die Strasse sich
in engen Kurven den Berg hinauf oder hinunter windet. Das wissen wir aber
erst, seit wir die Erfahrung am eigenen Leibe gemacht haben. Am ersten Tag
hat es so stark geregnet, dass wir den Citroen genommen haben und nach
Hawes zum Nationalpark Museum gefahren sind. Als Heimweg habe ich den
Buttertub-Pass und einen anderen kleinen Übergang auf der Karte ausgewählt
um wieder ins Wensleydale zurück zu kommen. Die Hinfahrt war OK auf einer
Hauptstrasse. In Hawes hat sich Beat so unglücklich den Fuss verstaucht,
dass ich wohl oder über ans Steuer musste. Da
gibt es nichts. Bei
strömendem Regen mutig rauf Richtung Pass. Beat stöhnt neben mir. Ist es
wegen seinem Fuss oder weil ich abrupt gebremst habe wegen eines
entgegenkommenden Autos? Also weiter. Langsam wird das Strässchen wirklich
eng und immer steiler. Rechts und links wie zwei Führungsschienen säumen
meterhohe Steinmauern die Fahrbahn. Es kommt eh nicht mehr darauf an, dass
man hier links fährt, ich brauche die ganze Strasse. Wir steigen nicht aus
bei den Buttertubs, den tiefen Kalksteinlöchern denen man nachsagt, dass
früher die Bauern nach dem Markttag ihre nicht verkaufte Butter bis zum
nächsten Markttag gelagert hätten. Das Fahren geht schon
ganz gut, ich
lege einen Zacken zu. Schon hüllen sich die umliegenden Gipfel in ominöse
graue Nebel und senden sie auch zu uns. Ich schalte den Scheibenwischer
auf Schnell und zünde die Nebellampen an. Beat verkriecht sich in seine
Sicherheitsgurten. Wir erahnen das Hochmoor, das sich links und rechts
ausbreitet. Es hat keine Steinmäuerchen mehr, dafür Schafe auf der
Strasse. Da neigt sich das Strässchen auch schon steil dem Abgrund zu. Es
ist fast wie auf der Achterbahn, nur dass ich selber steuern muss. Da…
BREMSEN!!!! Scharf nach rechts! Uff, habe die Kurve gerade noch geschafft,
dank ABS. Ich lenke Beat mit einem Hinweis auf einen Fasan in der Weide
ab. Ist nur teilweise gelungen. Jetzt habe ich den Dreh raus und der Nebel
hat sich auch gelichtet. Auf der Hauptstrasse bin ich schon ein Profi und
die zweite Passüberquerung mache ich fast mit Links. Wir kommen so heil
wie möglich im Camping an. Beat‘s
Fuss ist jetzt dick geschwollen. Er sagt, es käme vom virtuellen Bremsen.
Abgesehen davon, dass auf dem Camping ein kleines Mädchen mit seinem Kopf
beinahe meinen Rückspiegel abgerissen hätte, ist alles bestens gegangen.
Das Mädchen ist mit einem Schrecken davon gekommen.
Am nächsten Morgen regnet es noch
immer und ich offeriere, wieder den Citroen zu fahren. Beat will davon
nichts wissen und versichert mir, dass er auch mit verstauchtem Fuss
bestens Motorrad fahren könne. Schade, hätte mir sicher noch einiges mehr
an Selbstvertrauen gegeben…
Es hat abgekühlt und unser Baro
zeigt eine 80 bis 90% Wahrscheinlichkeit dass es regnet. Meistens ist das
während der Nacht und ich wettere das jeweils unter der Decke ab. Bis wir
uns auf die Räder machen scheint schon die Sonne, oder es hat mindestens
blaue Störungen zwischen den Wolken. Unterwegs wurden wir noch nie
verregnet. Bevor wir uns jeweils auf die Räder machen haben wir schon die
Entenschar gefüttert, den Moorhühnchen Brosamen zugeworfen und die Häschen
erschreckt.
Die Dales eröffnen ungeahnte
Einblicke auf Hochmoore und Kalksteinfelsformationen dazwischen blüht rosa
das Heidekraut. Die Feuchtigkeit in der Luft zaubert ein fast magisches
weiches Licht auf die leuchtend grünen und gelbbraunen Hänge mit den
abgrenzenden grauen Steinmauern. Es ist eine Kunst diese Mauern zu bauen.
Erst werden die Steine sortiert, die grossen kommen nach unten, denn
kleinere darauf, auf dreiviertel Höhe kommt ein Band mit flachen breiten
Steinen, damit die Mauer nicht auseinanderklafft, dann wieder runde
Steine, nochmals flache und oben drauf die schweren unförmigen Brocken,
die mit ihrem Gewicht das Ganze zusammenhalten. Wo notwendig werden kleine
Öffnungen ausgespart und mit grossen sichelförmigen Seitenwänden versehen,
damit Menschen aber keine Tiere darüber steigen können. Im Gegensatz zu
Holzzäunen halten die Steinmauern hunderte von Jahren, wenn man sie
regelmässig ausbessert.
Ich hätte gestern nichts sagen
sollen von wegen unterwegs noch nie verregnet worden zu sein. Heute hat es
uns erwischt, allerdings nur von der weichen Sorte. So leichter Niesel-
und Nebelregen. Unser Baro hat noch letzte Nacht 30 %
Regenwahrscheinlichkeit angezeigt. Heute waren es schon 90 %, aber wir
wollten es einfach nicht glauben, weil wir morgen weiter fahren. Nun also,
Skipton Castle im Regen. Die Cliffords haben hier die letzte Bastion der
Monarchisten während 3 Jahren Belagerung gehalten. Cromwell hat
schlussendlich die Bastion überzeugt aufzugeben, und die ganze Garnison
ist mit Fahnen und allen Ehren ausgeritten. Die Cromwells fanden dann den
Unterhalt der Burg zu aufwendig und überliessen sie wieder Anne Clifford
mit der Auflage, dass die Dächer und Mauern keine Kanonen mehr tragen
dürften. Anne hat ihr Heimatschloss entsprechend modernisiert und galt
lange als Königin des Nordens. Sie hat 1659 eine Eibe gepflanzt, die heute
noch im Schlosshof bewundert werden kann.
Hadrians Wall
Wir nähern uns Schottland, dem heutigen Schottland. Wir haben heute
bereits die alte römische Grenze nach Norden überschritten. Kaiser Hadrian
liess anno 120 eine 142 Meilen lange Mauer quer durch England bauen. Sie
sollte den Süden vor den ungestümen Briganten aus dem Norden beschützen.
Die römische Mauer unterscheidet sich wesentlich von den üblichen
Steinmauern. Sie ist mit extra dafür behauenen Steinen gebaut und mit
Feldsteinen gefüllt. Sie war 4.5 m hoch. Jede Meile wurde ein Wachturm mit
Küche und Unterkunft für einen kleinen bewaffneten Posten gebaut. Dahinter
wurden grössere Forts errichtet, die bis zu 1000 Soldaten beherbergten. In
den Forts war aller Komfort erhältlich mit kalten, warmen und heissen
Bädern, Fussbodenheizung, und kleinen Restaurants. Hadrian kannte seine
Männer, er sicherte immer eine gute Verpflegung und baute dazu gut
durchlüftete Kornspeicher. Die Mauer wurde 400 Jahre lang aufrecht
erhalten. 1000 Mann starke Kavallerietruppen aus Gallien verstärkten die
2. Augusta Legion. Jetzt verstehe ich den Gallier Asterix etwas besser der
gesagt hat: Ils sont foux les romains!
Morgen werden wir die moderne Grenze
zu Schottland überschreiten.
A journey to Scotland part one
Guédelon
On our way to Scotland we have stopped in Burgundy. Not because of the
wine. I could not tell you where it would have come from anyway. The whole
time we were riding through Burgundy we have not seen one single vineyard.
Not even in Chablis. First of all we have met friends and secondly we
finally made it to Guédelon. You will not find the name on a map it is
near Saint-Sauveur en Puisaye. Guédelon is a crazy dream becoming true. In
1998 a small team has started to build a castle with the means from that
time. They use the same tools and materials as in the 13th century and
manufacture these all themselves on the site. The plans were drafted
according to the rules for building set up by Kind Philippe-Auguste. This
King has reinforced the boundaries along France by having built castles
all around it. Thanks to his plans he castles all were built alike and the
workmen
knew exactly what to make. Thus they were able to build a castle
very efficiently in 7 to 8 years. Almost like today’s
pre-fabricated houses. In Guédelon they calculate with 25 years from start
to finish. A lot of the techniques had to be learned and practised again
and there are only 50 people fully employed, versus 400 in the middle
ages. Each nail has to be forged by hand, each rope twisted from
linnenthread, each tree felled by hand. Timber is hewn out of whole stems
with an axe and the necessary tiles are formed, dried and baked out of the
clay soil coming from the site. To donkeys, 2 jersey cows, sheep, chicken
and pigs are living on the site. The wool is spun to fine knitting wool by
a lady knowing the herbs with which she dyes the wool in delicate shades.
Even though the spinning wheel was known in the middle ages, most women
still spun with a hand spindle. The landlords wanted the women to work on
the fields and not spend their time spinning their wool. The spindle was
easily hidden and the feudal lords were easily eye washed.
The castle sits on its own quarry,
thus long transports are unnecessary. Various horse drawn wagons are at
disposal for the short transports on the site. Smaller loads like building
stones, sand and other goods are transported in baskets woven on site.
Most fascinating is the crane with which goods up to 2.5 tons are hauled
to second and third stories. A single man walks in a large treadmill, much
like a gerbil, and hauls three times his own weight. The whole project is
accompanied by various universities who would like to know whether their
theories on medieval workmanship survive in practice. The first four years
the project got finances from the EU, now it pays for itself. Each year
about 350 ’000
visitors come to Guédelon and the castle should be finished by 2023. You’ll
find more on
www.guedelon.org.
Dorset
We left the
ferry at Pool with some trepidation, now we will have to drive on the
wrong side of the road. We could have hardly practiced on the French
roads. Our first English campground lies in Dorset directly at the sea. We
drove through picturesque
little
villages with a large percentage of reed covered Cottages. The roads are
in general not very wide, but the last 750 m to the campground beats
everything so far; hardly 2.3m wide just as wide as our caravan, and lined
with bushes on both sides. It is not a one way road, I’ll
have you know. We were lucky, all the oncoming
traffic backed off to the
nearest bay. It does not bear thinking, who would have to relent, if
another caravan would have come up the road. The first day we explore the
surroundings on Motorbike, following our friends Sally and Ivor who live
here. This way we can get used to he left hand traffic and the dos and don’ts
in the roundabouts etc. We visit Maiden Hill the largest Celtic Hill forth
in Europe dating from the Bronze- and Iron Age Of course all the wooden
buildings and reinforcements from that time have vanished, but the
trenches and
earthen walls which had been dug out by hand, are still very
impressive. The Celts have been driven out of Maiden Hill in 44, when the
Romans arrived. Even so, they have left some very impressive large
Pictures carved into the chalk hills: the white horse with and without
rider and the Giant from Cerne Abbas which is 60 m high. All the pictures
can only be seen as whole from a distance. There are different opinions on
the dating of the Giant. They vary by a measly 1200 years. Some date it
1500 years old, carved by the Celts. Others say 350 years and thought as a
caricature of Oliver Cromwell. Nevertheless we have a genuine English
pick-nick on the grass, complete with rug to sit on, Tea (Ivor), self-made
egg and Ham Pies (Sally), Sandwiches (Beat) and self bought biscuits
(Anita). Somewhere on the Toilette of a Monument an unknown lady admires
my short hair. Yes I have hair again. I let her stroke it. She says it
feels like very soft rabbit fur.
Much much older than the Celtic
monuments is he coast where we camp. We are reminded with every step, that
there already was a deep sea 250 million years ago. The
coast
is aptly called the Jurassic Coast. Our fossil collection is growing
steadily. Beat tried several times already to diminish it, but I always
picked up the discarded pieces behind his back.
From our Caravan we can see Hills
which build the cliffs of Dorset. We have already climbed up and have met
the cows with their calves that are out on pasture. Every morning they
gather on a little plateau which has been trampled to pulp, to organise
their day. Then they scatter on the whole hillside and let their calves
play hide and seek. At the evening Mooohs they all gather again to report
on the past day, afterwards it is lights out and quiet on the hillside. It
is the time, when the little rabbits come out to sniff the latest news on
the Campground. Sometimes they even find some left over breadcrumbs which
the fearless blackbirds, starlings and seagulls have overlooked during the
day.
Today is cleaning and washing day.
Beat shows no mercy and beats the last dust speck out of the little
carpets. On my way to the washing machines I hear some Swiss German spoken
out of a German Camper Van. Are they here incognito? I give a hearty:
Grüezi mitenand. Himself mumbles a feeble …zi, but Her indoors shouts: Who
is that? One hour later they are gone. I must have given them the fright
of the year!
For us it is time to move on a bit
farther north. With a funny feeling in the stomach area we leave the
campground and tackle the narrow road to the main road. We hear left and
right the branches of the bushes brushing over the Van and sure enough,
there comes a car. Well, there is nothing for it, he must back up. We know
only one gear: Forward drive!
Cotswold
Meanwhile we are members of the esteemed Caravan Club of Britain, thanks
to Sally and Ivor. We have now access to lovely campgrounds at very
reasonable prices. In Tewkesbury near Gloucester we are in a little
medieval city in the midst of the Cotswolds. This area is known for the
beautiful landscape and untouched little hamlets with stone- and wooden
beam houses. Up to now we have seen the best side of British summer;
tropical heat and sometimes torrential rain showers, mostly during the
night. Exactly a year ago Tewkesbury which lies between the rivers Avon
and Severn, had been flooded. The Campground and the adjacent Cathedral
were one meter under water. Beat has now worked out an evacuation plan for
us, just in case. He checks every night, if our way out is unhindered.
However, we would have to first take down the sunroof, put the Harley into
the
van, but everything else away, turn the Caravan 180 degrees and then
we could hook it up and leave. All this during the darkest of night.
Our Campground lies on bloody
ground. In 1485 a deciding battle in the war of the roses, red rose for
Lancaster and white rose for York was fought here. The Yorkists under
Richard III were victorious and ruled for 14 years, then they were beaten.
Richard III is said to have murdered his two small nephews, which is still
debated by the scientists.
We take the bus into Gloucester to
see the worldknown cathedral. It is known for several reasons: Firstly
because of the fantastic medieval architecture. During the Second World
War the original glass windows had to be brought to secure hiding places.
They survived the war well. Very special is the richly decorated cloister
walk. This is also the second reason for it being famous. Here part of the
Henry Potter movie was shot.
The entry to the Gryffindor living room, the toilet of weeping myrtle and
other scenes where taken in the cloister. This year the film crew was here
again. Let’s
see, if we can recognise some of the locations in the next movie.
Because it is so hot we are glad of
the cool shade from the Forest of Dean which we cross on our ride into
Wales to the ruins of Tintern Abbey. As all monasteries in England Tintern
Abbey was sacked by Henri VIII in his quest to get money. He ordered the
roofs of the buildings destroyed, all riches confiscated and nature did
the rest to bring down the erstwhile formidable buildings. At Tintern he
did not quite succeed. The remains of the Cistercian monastery from the
14th century are still breathtaking. We enjoy a good cup of tea with
scones, clotted cream and strawberry jam in its shade. Classical and
Class.
Yorkshire
Dales
Inspired by that much history we
move farther north to Yorkshire and the Dales. We are also here because of
some films. The Dales are home to James Herriot, Veterinary Surgeon in the
30 to the 50ies of last century. He has written his memoirs with so many
funny and bizarre stories about his clients, that BBC has made a Series
out of the books. Both, books and movies are hilarious and I strongly
recommend reading or viewing them. All creatures great and small is one of
the titles. Unforgettable Mrs Pomfrey with her spoiled little dog Tricky
Woo. We recognise some hamlets and landscapes. The Yorkshire Dales are a
National Park is stone houses and stonewall bordering the fields are
timeless. It still looks as it was 100 years ago. Our Camping literally
lies where hares and ducks say good night. It teems of them. We sometimes
have 30 or more ducks of all ages at the caravan. If they are not fed
instantly they protest loudly. So do the little moorhens. As of
immediately I ban Beat from playing shoot the moorhens on his PC.
Good thing that we have brought a
Harley with us. Our excursions into the Dales would have been simply
impossible with the Citroen. The lovely little towns and Mountain passes
are only accessible by tiny small roads, which barely allow the width of
one car. At some narrow passages there is a simple sign saying: Attention,
oncoming traffic drives in the middle of the road. The gradient very often
is about 25 % while the little roads wind themselves in narrow curves
steeply up or down a hill. We only got to know that, after we had
experienced it one to one ourselves. The first day it rained so hard, that
we decided to take the Citroen to Hawes an d the Museum of the National
Park. I chose the butter tubs pass and another pass over the mountain
range to come back to Wensleydale. The way to the Museum was ok since we
took the main road. In Hawes Beat sprained his ankle such, that I could
not do anything else but take the steering wheel myself; in pouring rain.
Courageously I started up towards Butter tubs Pass. Beat was moaning next
to me. Is it because of his ankle or because I had to brake a little
abruptly because of an oncoming car? Well onwards Christian soldiers…
Slowly but surely the road becomes ever narrower and steeper. Left and
right it is bordered by gray stonewalls like two railings. Left hand
driving does not matter any longer, I need the whole road. We don’t
go out of the car to see the butter tubs. These are very deep stone
formations which are said to have served
the farmers on market days to store the un sold butter until next market day in the olden days. The
driving is getting smoother by the minute; I put my foot on the pedal. The
surrounding hilltops are getting shrouded in gray mist and some of it
drifts our way over the road. I put the windshield wiper on fast and
ignite the fog light. Beat huddles in his safety belt. We try to glimpse
some of the moors which stretch left and right of us. There are no more
stonewalls, but sheep along the road. The road abruptly tilts downward
almost like in a rollercoaster only that I have to steer myself. There….
BRAKE!!!!! Hard turn right! Phew, just made that curve thanks to ABS. But
now I’ve
got the knack and the mist has lifted meanwhile. On the main road I am
already a Pro and the second pass is a lick. We arrive as safely as
possible in the Camping. Beats ankle is badly swollen He says from pushing
the virtual brake. Other than the little girl on the Campground which has
almost broken my rear window with her head, all went well. The girl only
had a little fright.
Next morning it still rains and I
offer to drive the Citroen again. Beat declines rather curtly and assures
me, that even with a sprained ankle he was very capable to ride the
Harley. Pity, I would surely have become a bit more self assured in my
driving….
It has become distinctly cooler and
our Baro shows an 80 to 90 % possibility of rain showers. Mostly it rains
at night and I take shelter under my bedcovers. By the time that we are
turning to the roads, the sun usually shines again, or it has at least
stopped raining. So far we have not been rained on while on the road.
Before we hit the road we have fed the ducks, given breadcrumbs to the
moorhens and shooed the rabbits into hiding.
The dales offer unprecedented views
on high up lonely moors and intermittent rock formations, left over from
the last glacier movements. The humidity in the air sheds a magical soft
light unto the sparkling green meadows and yellow brown hills with the
bordering gray stone walls. It is an art to build the walls. First one has
to sort the available stones. The biggest ones build the base, then some
smaller ones on top. Three quarters up one or two layers of flat wide
stones follow in order to prevent the whole construction to collaps. Then
more round stones, another layer of flat stones and on top the remaining
large stones to weigh the whole wall down. Occasionally there is a small
opening flanked by two half moon shaped stones in order to let humans over
it but nor animals through. These walls hold for hundreds of years if
maintained properly.
I should not have said anything
about not having been rained upon while on the road. Today the rains hit
us, albeit only the very soft light kind. Yesterday the Baro showed 30 %
probability of rain, but this morning it changed his mind and showed 90 %.
We did not want to believe that and rode out anyway to Skipton. The
Clifford’s
have held the last royal bastion during the civil war between the
Parlamentarists under Cromwell and the Monarchists. They withstood a three
year siege and were allowed to surrender with all honours and to leave the
castle with flying colours and blowing trumpets. Cromwell’s
people found the upkeep of the castle too tedious and expensive. So they
gave it back to Anne Clifford with the proviso that never again should the
roof and walls of the castle are strong enough to carry canons. Anne
complied and renovated her home castle accordingly. She planted 1659 a Yew
Tree which is still thriving in the little courtyard.
Hadrians Wall
We are getting closer to Scotland, the today’ s
Scotland. We have crossed the old roman border to the North. Emperor
Hadrian in 120 had a barrier erected against the northern tribes. The 142
miles long wall stretches from coast to coast across England. The roman
walls are easily differentiated from the normal stone walls surrounding
the fields everywhere. The Romans have taken pains to cut proper stones
for their 4.5 m high wall and filled it with normal field stones. Every
Mile a watchtower was erected which housed a little contingent of watch
soldiers. Behind the wall there were substantially bigger forts housing up
to 1000 soldiers and sometimes their horses as well. Every comfort was
supplied: Roman baths with cold, warm and hot water, floor heating and
little restaurants and shops. Hadrian knew is men. He always assured good
food and built to that effect large well aired corn barns. The wall was
maintained for 400 years. 1000 cavaliered soldiers from Gaul reinforced
the 2nd Augusta Legion. Now I understand Asterix the Gaul somewhat better
when he said: Ils sont foux les romains!
Tomorrow we will cross the modern
border to Scotland.
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