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02 – Atlantico Winter 06/07 (english Text at the end of german text)

Die Wahl unseres Campingplatzes in der Nähe von Bordeaux am Bassin d’Archachon hat sich als Glücksfall herausgestellt. Nein, der Mover funktioniert noch nicht. Aber der absolute Spitzen-Experte diesseits des Rio Grande auf dem Gebiet der Batterie hat hier einen Wochenendbungalow. Wir haben sein Geschäft besucht und unsere viel geschmähte alte Batterie mitgenommen. Der Experte hat allerlei Tests angestellt und die Batterie als durchaus lebenstüchtig und leistungsfähig erklärt. Also, da soll einmal jemand sagen, dass Fehlschläge nicht ihr Gutes hätten. Wir haben soeben € 286 gespart, die wir dem Luftibus-Campingdealer mit seiner Säurebatterie hätten bezahlen sollen. Pffhh gerade noch mal davon gekommen. Aber woran liegt es jetzt dass der Mover nicht funktioniert? Ein Telefonat mit dem deutschen Hauptsitz des Herstellers bringt die allseits beliebte und viel bewährte Antwort:ersteller HH 

. „Nein, so einen Fehler hatten wir noch nie“.

Beat beschäftigt sich mit dem Gedanken vorne am Citroen einen Haken anzubringen, damit wir den Wohnwagen notfalls auch so in eine enge Lücke hinein manövrieren könnten. In der Zwischenzeit regnet es weiter und wir sind von kleinen Seen und knöcheltiefem Morast umgeben. Ich wate barfuss in Badelatschen und mit hoch gerollten Hosenstössen herum. Das wird ja was werden! Letztes Jahr um die genau gleiche Zeit auch in der Biskaya, hatten wir 3 Tage schwere Gewitter und wir mussten unseren Platz am See mitten in der Nacht fluchtartig verlassen und uns in höhere Gefilde retten, weil der See massiv über die Ufer trat. Ich wage mir gar nicht auszumalen, was uns hier blüht, weil wir doch am Meer sind und es keine höheren Gefilde gibt!

Gemäss Touri-Info gibt es schon Erhöhungen. Da ist zum Beispiel die höchste Düne Europas. Die Franzosen lieben ja Superlative. Wir waren schon im grössten Wald Europas und haben die besten Weine Europas getrunken. Die Düne liegt etwa 40 km weit weg und im Notfall nicht zu gebrauchen, aber wir fahren trotzdem hin. Imposant ragt die wind-abgewandte Seite steile 105 m fast senkrecht nach oben. Die Verantwortlichen haben eine Plastiktreppe montiert die wir erklimmen. Allerdings sind einige Stufen schon tief versandet und keine Hilfe mehr, andere haben schon schwere Schlagseite. Es ist kein einfaches Erklimmen. Die Düne gibt es erst seit 300 Jahren, aber sie wächst immer noch. In der Breite misst sie schon 2.7 km. Der Ausblick ist phänomenal. Zur Rechten liegt das Becken von Arcachon und links glitzert der Atlantik, geradeaus auf der anderen Seite der Einmündung ins Becken, steht der alte Leuchtturm von Cap Ferret. Über Allem findet ein goldener Sonnenuntergang statt. Das lässt uns auf bessere Zeiten hoffen. Wir lassen uns, wie im Tiefschnee, die sandigen Hänge hinunterschlittern.

Die Spezialität des Beckens von Arcachon  sind seine Austern. Im Moment werden sie schlank angeboten, das heisst, das sie keine Milch mit ihrem Nachwuchs mit sich tragen. Schon der Gedanke ans Essen vergeht einem bei dieser Vorstellung, aber ich bin seit Neuseeland sowieso allergisch gegen Austern. Da musste ich einmal notfallmässig mitten in der Nacht mit dem Krankenwagen zu einem 80 km weit entfernten Arzt gebracht werden. Gross helfen konnte der auch nicht, gekostet hat’s nicht viel und der Unterhaltungswert war zweifelhaft, so lass ich jetzt das Austern-Essen lieber bleiben.

Was uns hier viel mehr interessiert, ist die Vogelwelt. Bei uns in der Nähe liegt le Teich, ein Vogelschutz-Paradies. Wir sind zur richtigen Zeit hier, weil jetzt alle Zugvögel vorbeikommen und eine kurze Rast einlegen. Störche, Löffelreiher, Graugänse, Schreigänse, allerlei Enten, graue, weisse, seidene, grosse und kleine Reiher, Rotkehlchen, mir unbekannte Sänger, Wattläufer, Kormorane und jede Menge Taucherli  bevölkern das 4 km lange und 2 km breite Areal. Wir sind mittlerweile schon ganz schönt fit und erwandern das Schutzgebiet ohne nennenswerte Schäden. Am meisten Eindruck hat aber ein fettes Nutria (Bisamratte) gemacht. Es hat im Wasser Wurzeln abgebissen, sitzt jetzt auf einem abgestorbenen Baumast und verspeist seine Beute mit Gusto. Danach schwimmt es ans Ufer und waddelt zum nächsten Wasserlauf. Die Vögel lassen sich nicht stören es ist ja nicht Brutzeit und sie müssen keine Eier verteidigen.

Ebbe und Flut machen aus dem Becken von Arcachon zwei ganz verschiedene Landschaften. Während man bei Flut an eine grosse Meeresbucht denkt, zeigt sie sich bei Ebbe als Watt. Die Salzwiesen, die kleinen Wasserpriele und der völlig unebene Wattboden werden von flammenförmigen Restwasserläufen durchzogen. Vor 50 Jahren konnte man in der Mündung vom Leuchtturm bis zu der grossen Düne fast trockenen Fusses gehen. Jetzt ist der Wasserstand gestiegen und auch bei Ebbe bleibt ziemlich Wasser zurück.

Wir wollen nun auch den Strand beim Leuchtturm erwandern. Hier treffen wir auf moderne Höhlenmalerein in Grafiti und Spraytechnik auf Bauten die für die Ewigkeit, oder mindestens für 1000 Jahre, erstelltet wurden. Die Gezeiten zwischen Atlantik und Arcachon-Becken und der höhere Wasserstand haben den Im 2. Weltkrieg von den Deutschen massenweise bei Cap Ferret in die Dünen gesetzten Bunkern und Artillerie-Stellungen arg zugesetzt. Das Meer hat sie sich heruntergeholt, auf die Seite gelegt oder anderweitig verändert. Ein beruhigender Gedanke, dass die Natur immer noch stärker ist, als martialische Kriegsmaschinen von Menschenhand.

Wir haben vergebens mit dem Frankreich-Importeur unseres Movers und allen Vertragshändlern in Südfrankreich gesprochen. Entweder wollen sie nicht, können nicht, dürfen nicht oder sonst ein Nicht, das Resultat bleibt dasselbe. Unser Mover macht keinen Wank. Die deutsche Herstellerfirma hat uns jetzt einen Kontakt in Nordspanien, in Santander, vermittelt zu dem wollen wir nun hin. Es wird Zeit zum Weiterziehen. Nachdem wir letzthin schon den Citroen alleine nicht mehr aus dem Morast heraus fahren konnten und die Hilfe unseres Nachbarn, einem muskulösen Security-Mann mitsamt Schäferhund, in Anspruch nehmen mussten, haben wir vorsichtshalber den Traktor einer nahen Gartenbaufirma reserviert. Mittlerweile hat der Boden etwas abgetrocknet und wir wagen es. Gallileo sei Dank... er bewegt sich doch.... Der Wohnwagen steht wieder auf festem Grund. Gegen Abend treffen wir beim spanischen Caravandealer ein. Sehr freundlich, spricht auch englisch, kundig, und kundenfreundlich. Er bestellt was nötig ist, in wenigen Tagen sollten wir wieder flott sein. Vamos a ver. Bei der Ankunft auf dem unbekannten Campingplatz ist es Erstens: Stockdunkel, und Zweitens: Es regnet wie aus Kübeln, na, ja biscayamässig eben. Mit Hilfe eines holländischen Campers und dem spanischen Campingbesitzer stehen wir wieder auf Gras! Wir triefen und das Wasser läuft in Bächen an uns herunter. Jetzt hilft nur noch eine heisse, selbst gemachte Gemüsesuppe mit einem Schuss Sherry und einem Tüpfelchen 0/% Schlagrahm. Wir haben’s uns verdient.

Wir leben äusserst gesund, dieses Jahr nach WeightWatcher, und essen wie die Herrgöttleins. Als Renner hat sich Beat’s Eintopf erwiesen. In der Dordogne serviert mit Micah, einem leichten, grossen Hefeknödel. Viel Gemüse, entweder ein Stück Kaninchen oder Truthahn oder ähnliches darauf, Kräutlein, Weiss- oder Rotwein und stundenlang köcherln, abkühlen, aufwärmen,. Essen. Wunderbar. Am nächsten Tag, die übrig gebliebenen Gemüse mit der Flüssigkeit pürieren und über Spaghetti giessen. Danach, es muss ein Sonntag sein, werden die Spaghettiresten mit Eiern aufgepeppt und gebraten. Der Rest des Gemüsepürrées gibt dann noch die oben erwähnte Gemüsesuppe. Spektakulär und mit minimalen Punkten.  Auch unsere Apéros haben sich gewandelt. Anstatt ein grosses Bier, ein Sherry oder Vermouth und anstelle der Nüsse, Mandeln etc, ein kleines Stück getoastetes Brot, vielleicht mit Roquefort, Paté oder Käse leicht aromatisiert. Sehr appetitlich.

Unser Camping liegt in Somos auf der Ostseite der Bucht vis-à-vis von Santander. Zum Glück gibt es den halbstündlichen Wasserbus vom einen zum anderen Ort. So sind wir schon bald am Erkunden des märchenhaften Jugendstilschlosses auf der Halbinsel St. Magdalena. Das Schloss war seinerzeit die Sommerresidenz der königlichen Familie und ist heute ein Schulungs- und Konferenzzentrum. Geblieben aus früheren Zeiten ist ein kleiner Privatzoo mit Pinguinen, Seehunden und Seelöwen, die artgerecht eine kleine Meeresbucht mit Felsen, Wiesen und Strand für sich beanspruchen. Wir haben vor einigen Jahren auf Stewart Island in Neuseeland von Angesicht zu Angesicht Bekanntschaft mit frei lebenden Seelöwen gemacht, die sich wohlig auf einer kleinen Waldlichtung gesonnt haben und uns mit lautem Brüllen unmissverständlich kund getan haben, dass wir nur geduldet wären. Die hiesigen Exemplare haben sich Beat als Ziel ausgesucht und blaffen ihn an, sobald er in die Nähe kommt. Wir erkunden die Felsküste mit ihren kleinen sandigen Buchten und staunen über die hohen, senkrecht abfallenden Kliffs. Am Fusse einer solchen Felswand liegt ein verbeultes Auto, das vor noch nicht all zu langer Zeit auf unerklärte Weise über eine grosse Wiese direkt in den Abgrund gefahren ist.

Das magische Datum des 2. Dezember rückt näher. Nach zwei Terminverschiebungen soll das rare Teil jetzt endlich einbaubereit sein. Und wer sagt’s denn,  um 11.59 ist es endlich soweit. Unser Mover bewegt sich wieder. Die Spanier haben es geschafft, Evviva l’Espagna!! Es hat zwar einige Tage länger gedauert wie geplant, aber wir hatten ja jede Menge Ausflugsziele und sind erleichtert, dass wir wieder sorglos die Campingplätze anfahren können, ohne zu überlegen, passen wir da rein?

Das Wetter ist immer noch suboptimal. Jetzt wird es auch noch kälter. Aber am schlimmsten ist der tagelange starke Sturm. Wir sind von der Biskaya weg Richtung Süden gefahren, aber immer noch am Atlantik bei Vigo. Der Platz ist direkt an der Bucht von Bayona. Der Wind ist so stark, dass wir uns schon zu fürchten beginnen. Nachts rüttelt der Sturm am Wohnwagen und es ist als wären wir auf dem Autoreisezug auf einer alten ausgeleierten Strecke. Wir fallen zwar noch nicht aus den Betten, aber die Pinienzapfen und kleine Äste kommen horizontal und tönen wie Donnerschläge auf der Wohnwagenwand. Dazwischen prasselt Hagel und starker Regen herunter. Alles andere als gemütlich, Zeit weiter Südlich zu fahren.

Quioia in Portugal begrüsst uns mit einem Sonnuntergang, der besseres Wetter verspricht. So ist es denn auch. Wir besuchen die alten Salzgewinnungsanlagen bei Figueira da Foz. Von den ursprünglich 300 Becken werden noch 50 bewirtschaftet und dienen nebenbei nauch als Naturmuseum. Salzgewinnung ist ein hartes Geschäft. Bei jedem Wetter draussen. Im Sommer, der Erntezeit, brennt die Sonne unbarmherzig auf die Arbeitenden herunter. Die Arbeiter rechen die Becken, kultivieren eine spezielle Algenart und leiten dann das Wasser bei heisser werdenden Temperaturen in seichte Becken, wo bald alles Wasser verdunstet und das Salz mit hölzernen Rechen geerntet wird. Die alten Salzfelder sind ein Vogelparadies. Hier finden sie eine Unmenge Arten von Muscheln, Krebsen, Schnecken und Fischen. Die Becken dienen auch als Durchgangsstation der grossen Vogelzüge in den Süden und Norden. Wir sehen Flamingos, Störche, verschiedenste Enten und Reiher.

In Portugal ist auch heute das Leben noch weniger hektisch als anderswo. In Spanien ist die ganze Landschaft fast flächendeckend mit Kranen verschandelt. Dementsprechend ist auch die Bautätigkeit und der dazugehörende Lärmpegel hoch. In Portugal dagegen ist es ruhig. Auf der Post zieht man ein Zettelchen mit einer Nummer und wartet dann geduldig 15 oder 20 Minuten bis man an der Reihe ist. Niemand murrt, wenn die Postangestellte noch ein kleines Schwätzchen mit dem Kunden hält, bevor die nächste Nummer drankommt. So regt sich auch niemand auf, als wir mitsamt dem Wohnwagen, Auto und Wohnwagen haben zusammen immerhin 13.5 m Länge, in einem kleinen Dörfchen mitten auf der engen Strasse vor dem Postamt halten und ich einen High Heels on Wheels Kalender nach Deutschland aufgebe. Die Autos fahren  im Gegenstromverfahren an uns vorbei, auch der Lieferwagen schafft es. Niemand hupt, wird ungeduldig oder flippt aus. Ich komme als Zweite dran und bald heben wir das Verkehrshindernis auf. Stellt Euch das mal in der Schweiz vor. Dafür hupt am nächsten Rotlicht unser Hintermann diskret. Es gibt keine Einmündung und Fussgänger sind auch keine in Sicht, also hat das Rotlicht keine Existenzberechtigung. Wir fahren alle weiter. 

Uns lockt Evora im Landesinneren. Die Stadt wurde zum Weltkulturerbe erklärt. Evora ist ein wunderbares altes Städtchen mit intakten Stadtmauern aus verschiedenen Jahrhunderten. Sehenswert ist die Universität aus der Renaissance. Sie war zuvor ein Kloster und die Hörzimmer, Säle ist übertreiben, sind um den wunderschönen Kreuzgang angelegt. In der Mitte steht ein Marmor Brunnen und plätschert vor sich hin. Ein Blick in die Räume zeigt dann halt die Kehrseite. Schöne Azulejos an den Wänden, manchmal sogar eine Empore aus früheren Kirchenzeiten, aber kein Licht. Auch die technischen Einrichtungen sind vorsintflutlich. Als Maximum war ein alter, mobiler Hellraumprojektor aus zu machen. Nichts mit Computer, Video Beam und so. Hier werden Architekten ausgebildet, die an der vorhandenen Materie lernen. Ein ausgezeichnet erhaltener römischer Tempel, gleich neben der Kathedrale zeugt von der langjährigen Beliebtheit dieses Standortes.

Der Ausblick von Evora zeigt einen noch weitgehend intakten Aquäduct, allerdings nicht aus römischer Zeit, sondern aus der Renaissance. Wir fahren einige Kilometer dem Aquäduct entlang. Dann münden wir in eine Naturstrasse und es wird holperig. Wir sind auf dem Weg zu den Cromeleque dos Almendras, das ist ein ca 6000 Jahre alter Steinkreis aus 92 Menhiren. Einige der grossen Steine sind behauen und zeigen verschiedene Verzierungen, Kreise, kleine Dellen oder geometrische Muster. Fast alle der Menhire sind auf einer Seite abgeplattet die entweder nach Osten oder zu einem zentralen Menhir hinweist. Wissenschaftler haben nach der Theorie, dass diese Steine nach den Sternen und der Sonne ausgerichtet sein sollen, eine  neue These. Die menschenähnliche Form der Steine könnte Familien- oder Clanverhältnisse verkörpern und wären so die erste hierarchische Darstellung von menschlichem Zusammenleben. Mir gefällt diese Theorie. Sie erklärt auch, warum es so verschieden grosse Steine in der Formation gibt, die nicht ein Kreis sondern aus zwei oder drei ineinander greifenden Kreise besteht und warum die Formation über 1200 Jahre immer wieder erweitert wurde.

Ganz in der Nähe der Menhire wurde 1963 bei einer Sprengung im Steinbruch zufällig die Gruta de Escoural gefunden. Das ist ein Höhlensystem das schon vor 55'000 Jahren bewohnt gewesen ist. Die verschiedenen Zivilisationen haben allerlei zurück gelassen. Als Erste haben Neanderthaler die Höhle bei Ihren Wanderungen als Schutz vor der Witterung gebraucht und Reste ihrer Mahlzeiten hinterlassen. Zuletzt wurde die Höhle vor fünf bis siebentausend Jahren als Friedhof gebraucht. Die Entdecker fanden massenhaft Knochen und vor allem Schädel in allen Nischen und Ablageflächen. Erst dann wurden sie gewahr, dass noch viel ältere Zeugnisse menschlicher Kultur vorhanden waren. Vor 18'000 Jahren haben unsere Vorfahren Auerochsen und Pferde an die Wände gemalt und eingeritzt. Leider ist die Höhle sehr feucht und ein Kalzitfilm überzieht langsam die ganzen Malereien. So sind sie nur noch schwach erkennbar, am besten, wenn es feucht ist. Auch so ist jedoch zu sehen, dass die Malereien und Ritzungen in keinster Weise an diejenigen in Altamira oder Lascaux heranreichen. Manchmal ähneln die Zeichnungen Kinderkritzeleien. Trotzdem beeindrucken sie uns sehr. Hier haben wir es direkt mit der künstlerischen Hinterlassenschaft unserer Vorväter zu tun. Die Zeichnungen wurden im hinteren und stockdunkeln Teil des Höhlensystems gefunden und werden kultischen Gebräuchen zugeschrieben.

Nach dem Abstecher ins Innere von Portugal, zieht es uns wieder ans Meer und zwar an den süd-westlichsten Zipfel Europas nach Sagres an der Algarve. Der Camping ist fast leer und wir wählen ein schönes Plätzchen mit Aussicht übers Land bis zum Meer. Dank Mover, kein Problem. Gleich beim Aufstellen kommt Manfred aus dem Ruhrpott vorbei und bestaunt die Harleys: Boyehh, nähh.... Manfred ist schon seit 20 Jahren in Portugal und hat eine sechsköpfige Katzenfamilie. Jede hat ein Halsband und liegt an der langen Leine wohlig in der Sonne. Heidi, Rosie, Felix und wie sie alle heissen. Dazu kommen nochmals mindestens ebenso viele freie Katzen die niemandem gehören sich aber auch in Nähe des Futtertopfes aufhalten. Beat hat eine weiss-graue, werdende Mutter adoptiert und füttert sie nach gesundheitlich relevanten Regeln fleissig: Milch und Chatzechrügeli, gestern auch 100 g bestes gehacktes Rindfleisch, fettarm, weil wir sowieso nicht soviel essen sollten.

Die Felsalgarve mit ihren hohen Klippen, abrupten Einschnitten, bizarren Felsformationen und versteckten Buchten fasziniert immer wieder. Hier am äussersten Zipfel Europas kommt noch der ständige Wind dazu, der nur niedrige genügsame Gewächse wie Ginster, Wachholder, Azaleen, Rosmarie und dutzende von kleinen blühenden Gewächsen zulässt. Sagres ist schnell erkundet. Ein Fischerhafen, zwei Hotels, einige Restaurants und Bars, 3 kleine Supermärkte, zwei Konditoreien, zwei Metzgereien, zwei Tankstellen und etwa 6 Kreisel machen das Dörfchen aus. Im Sommer haben auch die Andenkenläden offen, aber jetzt ist es ruhig.

In zwei Tagen ist Weihnachten und um uns herum fliegen Schwalben, Haubenlerchen verstecken sich im dichten Unterholz, Rotschwänzchen hüpfen davon und Rotkehlchen kommen neugierig näher. Schmetterlinge schweben zwischen den wilden Pflanzen, und Bienen schwärmen um die nach Honig duftenden kleinen weissen bodennahen Blümchen. Dazu scheint die Sonne vom wolkenlosen Himmel, einzig die Temperatur ist etwas tief, bloss 16 Grad und im Biswind noch kälter. Aber was soll’s, man kann ja nicht alles haben

02 – Atlantico Winter 06/07 english

From our Camping at the Bassin d’Arcachon near Bordeaux we visit the highest sand dune of Europe. It is a steep 105 m high and we climb it almost vertically. First there are some plastic steps to help us along, but towards the top, nothing but sand. We are rewarded with a beautiful view over the whole bassin to the lighthouse of Cap Ferret, where we enjoy a lovely golden sunset over the sea. To go down it is much easier, we just slide down as if it were snow.

The speciality of the Bassin are its Oysters. After my very bad experiences in New Zealand, where the emergency vehicle had to transport me 80 km to a doctor in the middle of the night because of an allergic reaction, I rather pass on that delicacy.

We want to go the the bird sanctuary le Teich. We are just in time, to watch large flocks of Ducks, Geese, Egrets, Songbirds, Storks and other feathered friends which are on the move South and feed here. Not a bird but a thick fat Nutria is feeding on roots among the birds and then waddles contentedly towards the next waterpond.

The tides change the bassin into two quite different worlds. Where there is large sea during the high tide, saltmarsches, uneven ground and small water channels become visible during low tide. In the last 30 years the water has constantly been rising. The strength of the tides become very visible where the germans built some bunkers on the dunes during world war two. Most of them have been overturned and dislodged through the waters. They now serve as background for modern cave paintings, the graffitti. It is a soothing thought, that nature is stronger than manmade war machines.

Because of a technical problem, our mover on the Caravan does not work anymore, we need to go to a mechanic who should be able to fix it. In Southern France there is nobody. The french have anyway a tedency to say. I don’t know, never heard of it, the mechanics are on strike, we just closed for the winter or what other excuses you might think of. So we go to Santander in Spain. Sure enough, they will be able to fix it, but only beginning of next week. This leaves us enough time to explore the environs. Our Campground ist in Somos across the bay from Santander. There is an half hourly water bus which takes us safely across for our excursions. First the former summer residence of the spanish kings, St. Magdalena with ist lovely park and small zoo. We walk to the lighthouse and admire the steep cliffs which give out to the bay of biscay. Sure enough, at the appointed date our mover is fixed and we can now go to unknown camp grounds without qualms, because we can move the caravan into the smallest spot.

As usual in the biscay the wheater becomes windy and rainy. We decide to move asap south into Portugal, first to Figueira da Foz. We are able to visit the old salt works. 50 out of 300 saltponds are still worked. The whole works now serve as an open air museum and the art of making salt is shown. A very hard and tedious work. Imagine, you work at the hottest time of the year, becaus then the water evaporates and leaves the salt cristal for harvesting. No shade but backbreaking work with rake and shovel. The Saltpans are also home to a lot of birds and fishes, molluscs, snails and other sea animals. The most beautiful inhabitants are without doubt the pink flamingos.

Evora in the interior of Portugal beckons. It is a wonderful old town with its townwall still intact. The university buildings from the Renaissance age are well worth a visit. The building was first an abbey and the cloister and azulejos are beautiful. From a high point in Evora we can see an intact Aqäduct which was also built in renaissance times. We follow the aquäduct on the way to the Cromeleque dos Almendras. This is a 6000 year old assembly of 92 Menhirs. Some of them show schematic rock carvings. There are circles, geometric patterns or small round indentations. Most of the different sized Menhirs are roughly human shaped. They are flat on one side. This side mostly shows either east or towards a central Menhir which sometimes is round and does not show a flat side. In earlier times these stone circles where explained to be astronomically oriented towards the sun, moon or other stars. More recent research finds that these manlike stones could be hierarchical and depict the first family or clan relationship or family tree. I quite like that idea. It also explains, why these stones are varying in size and form different circles wihtin each other and why these formations have been enlarged over a period of 1200 years.

Not far away from these Menhirs, in an old quarry, a detonation has revealed the gruta de Escoural in 1963. These are caves which have been inhabited over 55'000 years. The many different civilisations have all left traces. First the Neanderthals have used the Caves as protection against the elements and have left remnants of their meals. The last known use of the caves happened 5000 to 7000 years ago when it was used as a graveyard. There are still skulls and bones to be seen which are trapped into Calcite stalagmites. These bones were the first signs seen by the archaeologists when they came after the blast. When they ventured farther into the cave system they found the much older testimony of our forefathers. 18000 years ago they have painted and scratched Aurochs and horses on the walls. Unfortunately they are mostly covered by Calcite and show only very faintly  in blue. It is evident, that they do not match the artistic paintings in Lascaux or Altamira. Some of them remind me of childrens sketches. Nevertheless, these are artistic signs of a very old cult. They have been painted way back in the dark recesses of the cave system, nobody lived back there.

We move further South to Sagres on the Algarve, the most southwesterly place of Europe including the UK. We find an unspoilt but a bit bare landscape. The winds can be howl with gale force and plants grow close to the ground. Sagres is small but has a busy fishing  harbour some hotels, restaurants and shops.

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